Chip-Mangel in Europa beschert Tech-Industrie große Probleme

Die europäische Tech-Branche befindet sich derzeit in einer schweren Krise. Doch das liegt nicht an der Nachfrage. So werden Produkte wie Autos, Waschmaschinen, Smartphones und Gaming Konsolen nach wie vor in großer Anzahl bestellt. Mangelware sind jedoch die Computerchips, die in allen modernen Geräten verbaut sind.

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Chip-Mangel in Europa beschert Tech-Industrie große Probleme. pixabay.com ©blickpixel (Creative Commons CC0)

Das führt dazu, dass viele der Produkte knapp werden. Beispiele dafür sind etwa die neue Playstation 5 oder die aktuelle Xbox Series X, die bei vielen Gamern ganz oben auf der Wunschliste steht, die aber nicht auf dem Markt verfügbar ist. Doch auch die Autoproduktion ist stark eingeschränkt. Das bekommen Toyota, Ford und Volvo zu spüren, die ihre Produktion bereits heruntergefahren oder zumindest stark eingeschränkt haben. So hat Ford seine Produktion in der Fiesta Produktionsstätte in Köln für eine Woche eingestellt. In Ingolstadt und Neckarsulm wurde die Sommerpause um eine Woche verlängert. Auch Volkswagen in Wolfsburg verlängerte die Ferien der Belegschaft um eine Woche. Produktionsprobleme soll es zudem auch bei Renault und BMW gegeben haben.

Apple warnte unlängst, dass der Chip-Mangel den Verkauf der iPhones beeinträchtigen könnte. Kunden brauchen die Geräte allerdings, denn Smartphones sind für die moderne Kommunikation heutzutage unerlässlich. Auch zum Spielen werden die Geräte gern genutzt. Viele greifen auch auf Online Spiele über das Handy zu, um etwa ihre VulkanVegas Boni einzufordern.

Die Knappheit könnte bis zu den Weihnachtsfeiertagen noch weiter zunehmen, da an den Feiertagen gern High Tech Geräte wie Konsolen oder Smartphones verschenkt werden. Damit können auf Plattformen wie dem Online Casino VulkanVegas.com oder anderen die neusten Games gezockt werden.

Die Chipknappheit ist zu einer großen Herausforderung für Europas verarbeitendes Gewerbe geworden, das im ersten Quartal dieses Jahres dank der starken globalen Nachfrage eine robuste Erholung erlebt. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau verzeichnete im März nach neuesten Daten ein reales Auftragsplus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Gleichzeitig hätten sich jedoch die Produktionshindernisse aufgrund von Engpässen bei wichtigen Lieferungen erhöht. Das ist ein Schlag einer ansonsten erfreulichen wirtschaftlichen Erholung, sagte Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau.

Das deutsche Forschungsinstitut Ifo hat in einer aktuellen Umfrage festgestellt, dass 45 Prozent der produzierenden Unternehmen in Deutschland im April Engpässe verzeichnet hätten, dies sei der mit Abstand höchste Wert seit Januar 1991.

Problem jahrelang vorhersehbar?

Wirtschaftsexperten erklären, dass dies eine Situation sei, die keinesfalls neu sei. Durch den Anstieg der 5G Netze sei die Nachfrage bereits gewachsen. Forciert habe sich das Problem dann durch die Corona Pandemie, als sich immer mehr Menschen neue Hardware kauften, vornehmlich handelte es sich dabei um Konsolen und andere Geräte aus dem Segment der Unterhaltungselektronik.

Einer der Auslöser für den Mangel an Chips ist die Entscheidung der USA, den Verkauf von Halbleitern und anderen technischen Komponenten an Huawei zu verhindern. Das hatte zur Folge, dass Chiphersteller außerhalb der USA mit Aufträgen der chinesischen Firma überschwemmt wurden. Die Folge ist, dass die Nachfrage nun größer ist als das Angebot.

Erschwert wurde die Situation noch durch die Pandemie. Hatten die Hersteller bereits vor der Pandemie Probleme, die Nachfrage zu befriedigen, führten die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von COVID-19 zu mehreren Unterbrechungen der Produktion. Aktuell grassiert immer noch die Delta Variante, die sich schnell ausbreitet. Das bedeutet, dass sich die Situation in den kommenden Monaten verschlimmern könnte.

Wie geht es jetzt weiter?

Recherchen der Susquehanna Financial Group zufolge soll es jetzt mehr als 20 Wochen dauern, bis Chip-Bestellungen ausgeführt werden. Das deutet darauf hin, dass sich die Engpässe wahrscheinlich verschlimmern werden. Der Höhepunkt des Mangels wurde während der Corona Pandemie im Jahre 2020 erreicht, als zwei Phänomene zusammentrafen.

Die Menschen richteten sich im Homeoffice ein und kauften zudem mehr Unterhaltungselektronik, und das genau in der Zeit, in der die Fabriken selbst mit Produktionsproblemen zu kämpfen hatten. Jetzt ist der Zeitpunkt erreicht, in dem sich die Aufträge gestaut haben.

Im Fall der Automobilindustrie gibt es eine zusätzliche Einschränkung: Sie kann keine Chips in normaler Qualität verwenden, da diese den anspruchsvollen Betriebsbedingungen, denen Autos ausgesetzt sind, nicht standhalten. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, woanders einzukaufen. Aus diesem Grund sind die meisten Automobilhersteller in ihren Prognosen für das zweite Halbjahr 2021 zurückhaltend, obwohl alle Konjunkturindikatoren klar auf grün stehen.

Indes hat die taiwanesische Regierung erklärt, dass Taiwan seinen Beitrag zur Bekämpfung des Mangels leisten wolle, obwohl taiwanesische Chiphersteller nicht die Hauptlieferanten für die Automobilindustrie sind. So erklärte ein Sprecher, dass die Kette der Chipindustrie für den Autobau zwar lang und komplex sei, dennoch sei es möglich, bis Ende des Jahres einen Ausgleich zu schaffen.

Das Problem selbst in die Hand nehmen

Im März hat die Europäische Kommission, die Exekutive der Europäischen Union, im Rahmen ihrer Digitalinitiative für die kommenden Jahre das Ziel angekündigt, die Halbleiterproduktionskapazität bis 2030 auf mindestens 20 Prozent des Weltmarktanteils zu verdoppeln.

Ein kollektiver Ansatz könnte helfen, die bestehenden Stärken und neue Möglichkeiten zu nutzen, da fortschrittliche Prozessorchips eine immer wichtigere Rolle für Europas Industriestrategie und digitale Souveränität spielen.