Pharmagroßhandel unentbehrlich für Arzneimittelbezug
Bezug von Arzneimitteln über pharmazeutischen Großhandel ist aus Apothekersicht die einfachste, wirtschaftlichste und sicherste Form des Arzneimittelbezugs. Direktbezug ist vor allem bei eingeschränkter Lieferfähigkeit des Großhandels und wenig handlingsintensiven Präparaten beliebt. Die Konjunkturindizes zur Geschäftslage und -entwicklung sind im September uneinheitlich.
Inhaltsverzeichnis
Der vollversorgende Pharmagroßhandel ist für Apotheken beim Bezug von Arzneimitteln unerlässlich. Das zeigt der Apothekenkonjunkturindex (APOkix) in seiner Septemberausgabe. So bestätigen alle befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber, dass das vollumfängliche und herstellerneutrale Sortiment sowie die umgehende Lieferung des Pharmagroßhandels unentbehrlich für die angemessene Versorgung der Patientinnen und Patienten sind. Darüber hinaus ist es aus Sicht von 96 Prozent der Befragten am einfachsten, wirtschaftlichsten und sichersten, die Arzneimittel über den Großhandel zu beziehen. Ferner signalisiert die breite Mehrheit der Befragten (93 %), dass sie gerne ausschließlich beim pharmazeutischen Großhandel bestellen würde. Jedoch mehrten sich die Fälle, in denen Arzneimittel nicht mehr über den Großhandel, sondern nur noch direkt bezogen werden können.
Handlingsaufwand entscheidend beim Direktbezug
Der Direktbezug kommt vor allem bei eingeschränkter Lieferfähigkeit des Großhandels und bei deutlichen Konditionenvorteilen zum Tragen. Der Fokus liegt hierbei auf wenig handlingsintensiven Arzneimitteln. An erster Stelle: Rx-Arzneimittel mit Abgabepreisen bis zu 1.200 Euro. Mehr als drei Viertel der Befragten (79 %) beziehen diese mindestens einmal im Monat direkt bei einzelnen Herstellern oder über Herstellerkooperationen. Darauf folgen OTC-Arzneimitteln und Rx-Arzneimitteln mit Abgabepreisen über 1.200 Euro, die von 77 Prozent bzw. 67 Prozent im Direktgeschäft bezogen werden. Handlingsintensive Präparate wie Zytostatika, Betäubungsmittel, Impfstoffe oder kühlkettenpflichtige Arzneimittel spielen beim Direktbezug lediglich eine untergeordnete Rolle.
Geteilte Zufriendenheit mit Direktbezug
Doch womit kann der Direktbezug Pluspunkte sammeln? Obwohl die Transparenz der Rechnungen häufig in Frage gestellt wird, sorgt sie bei 84 Prozent der Befragten für Zufriedenheit. Und auch die Liefergenauigkeit und -qualität stellt Apothekeninhaber:innen zufrieden, wie 82 Prozent bestätigen. Kritisch bewertet werden beim Direktgeschäft die Retourenabwicklung (Unzufriedenheit bei 77 % der Befragten), die Vergütungen bzw. Konditionen (71 % Unzufriedenheit), die Außendienstbetreuung (68 % Unzufriedenheit), die angebotenen Serviceleistungen (65 % Unzufriedenheit) sowie der Handlings- und Bestellaufwand (jeweils 59 % Unzufriedenheit). Trotz dieser Defizite gehen 35 Prozent der Befragten davon aus, dass der Direktbezug bei Herstellern oder über Herstellerkooperationen in den nächsten ein bis zwei Jahren stark zunehmen wird.
Konjunkturindizes uneinheitlich
Die aktuelle Geschäftslage steigt im September gegenüber dem Vormonat um 2,6 Punkte und landet bei 109,6 Indexpunkten. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies einem Zuwachs von 44,9 Punkten. Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate dagegen sinken und liegen im September bei 65,0 Indexpunkten. Im Vergleich zum September 2020 bedeutet dies ein Plus von 8,3 Punkten.
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