Mittelstand erholt sich zunehmend mit Hilfe digitaler Tools

Seit Beginn der Pandemie haben besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stärker als zuvor mit  fehlender Laufkundschaft zu kämpfen. Dabei sind sie ein wichtiger Motor für unsere Innenstädte, die lokalen Märkte und die Weltwirtschaft. Um herauszufinden was sie durchmachen und welche Unterstützung sie benötigen, hat Facebook seit Beginn der Pandemie Unternehmen im Rahmen der weltweiten, digitalen Wirtschaftsstudie (Global State of Small Business Report 2021) befragt.

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©Facebook 2021

Weltweite Diskrepanz in Abhängigkeit von Pandemiegeschehen

Für den aktuellen Bericht wurden im Juli 2021 weltweit über 35.000 Unternehmen befragt darunter auch Unternehmer*innen aus Deutschland. Es zeichnet sich ein weltweit einheitliches und ernüchterndes Bild ab: Die Pandemie zieht für KMU schwerwiegende Folgen mit sich. Viele geben an, dass sie schließen, Mitarbeiter*innen entlassen und starke Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. KMU erholen sich langsam von der Pandemie, befinden sich jedoch nach wie vor in einer schwierigen Lage. So meldet auch die Mehrheit global weiterhin niedrigere Umsätze. In Deutschland melden 33 Prozent der KMU in den letzten 30 Tagen einen höheren Umsatz – verglichen zum Vorjahr. Für 40 Prozent ist jedoch das Gegenteil der Fall. 22 Prozent der KMU in Deutschland mussten zudem die Zahl ihrer Mitarbeiter*innen reduzieren.

Unternehmerinnen blicken besorgter in die Zukunft

Es ist aber auch zu beobachten, dass nicht jedes Unternehmen gleich schwer getroffen wurde. Eine Ungleichheit der Schwere sieht man vor allem im Geschlechtervergleich und mit Blick auf Menschen mit Migrationsgeschichte. Bereits im vergangenen Jahr haben wir dies feststellen können: Die Krise hat die Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern verstärkt. Von Frauen oder Menschen mit Migrationsgeschichte geführte Unternehmen mussten tendenziell mehr Umsatzeinbußen verzeichnen, während sie gleichzeitig mehr zusätzliche Pflichten in ihrem familiären Umfeld übernommen haben. Dieser Trend ist auch 19 Monate nach der Pandemie zu beobachten. So melden in Deutschland nur 31 Prozent der von Frauen geführten Unternehmen in den letzten 30 Tagen einen höheren Umsatz verglichen zum Vorjahr. Von Männern geführte KMU melden hingegen bereits 34 Prozent höhere Umsätze. Von Frauen geführte Unternehmen stehen weltweit auch in Bezug auf Geschäftsabschlüsse und Verkaufsleistung schlechter da als ihre von Männern geführten Pendants. Etwa 20 Prozent der von Frauen geführten KMU geben an, dass ihr Geschäft geschlossen wurde – bei ihren männlichen Kollegen waren es lediglich 16 Prozent.

Auch blicken Unternehmerinnen tendenziell besorgter in die Zukunft. Der Anteil der von Frauen geführten KMU, die davon ausgehen, dass sie in der Lage sein werden, ihre Tätigkeit unter den derzeitigen Bedingungen sechs Monate oder länger fortzusetzen war weltweit um 6 Prozentpunkte niedriger als bei den von Männern geführten KMU. Zudem war die Nutzung digitaler Werkzeuge für von Frauen und Männern geführte KMU in verschiedenen Branchen unterschiedlich: Männer nutzen digitale Werkzeuge häufiger als Frauen – besonders in der Landwirtschaft. Verglichen mit Unternehmern haben Unternehmerinnen jedoch einen geringeren Beschäftigungsabbau vermeldet.

Digitale Lösungen für den Weg aus der Krise

KMU haben während der Krise kreative Lösungen gefunden um aus Herausforderungen Chancen zu machen. Die Nutzung digitaler Werkzeuge hat während der Pandemie zugenommen und ist auf 88 Prozent gestiegen. Auch gaben 34 Prozent an, dass digitale Tools zu einer Umsatzsteigerung geführt haben. 31 Prozent der KMU konnten damit ihren Kunden- oder Lieferantenstamm vergrößern. In Deutschland gaben 40 Prozent der KMU, die Facebook nutzen, an, dass sie im letzten Monat mindestens ein Viertel ihres Umsatzes digital generiert haben. Trotzdem erwarten viele weiterhin Herausforderungen, wie eine mangelnde Nachfrage. Einige gehen davon aus, dass der persönliche Kontakt mit den Kunden auch weiterhin gering bleiben wird. So planen die meisten, dass sie in Zukunft zumindest teilweise digital arbeiten werden.

Unterstützungsangebote für KMU

Nach wie vor befinden wir uns mitten im Pandemiegeschehen. Dies stellt vor allem KMU weiterhin vor anhaltende und auch neue Herausforderungen und Unsicherheiten. Zudem geben KMU, auch in Deutschland, an, vom kommenden Weihnachtsgeschäft abhängig zu sein. Der Bericht verdeutlicht, dass es gerade jetzt wichtig ist resiliente, hybride Geschäftsmodelle aufzubauen. Seit vielen Jahren sind Facebook, Instagram und WhatsApp starke Partner des Mittelstands. Wir glauben: Gute Ideen verdienen es, gefunden zu werden. Die Plattformen, Produkte und Hilfs- und Informationsangebote helfen KMU die Krise besser zu bewältigen. Mit der aktuell laufenden Durchstarterinnen Academy der Mittelstandsinitiative #GründerInnenstadt unterstützen Facebook und Instagram speziell von Frauen geführte Unternehmen dabei, hybride Geschäftsmodelle auf- und auszubauen. Über 1.000 Unternehmerinnen aus ganz Deutschland haben sich beworben, um am exklusiven Förderprogramm teilzunehmen. Das zeigt den nach wie vor hohen Bedarf an Förder- und Unterstützungsprogrammen.

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Designerin Nathalie Bähr von NCM Bähr wird im Rahmen der #GründerInnenstadt Initiative von Facebook und Instagram unterstützt ©MIKA-fotografie | Berlin

Die Teilnahme an dem Förderprogramm bietet auch für andere Unternehmer*innen hilfreiche Erkenntnisse. Sie können sich inspirieren lassen, neue und kreative Möglichkeiten auszuprobieren, um auch in der aktuellen Gemengelage ein langlebiges Geschäftsmodell aufzubauen. So berichtet Teilnehmerin und Designerin Nathalie Bähr von NCM Bähr.

“In einer so unsicheren Zeit habe ich versucht mich schnell an die neuen Gegebenheiten anzupassen. In meinem Fall habe ich den Fokus stark auf meine Online Präsenz in den Sozialen Netzwerken und meinen Online Shop gelegt und mich noch stärker auf diesen Vertriebsweg konzentriert.”

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