Kennzeichnungspflicht: Klassische Influencer und Prominente haben ein Glaubwürdigkeitsproblem

Influencer stehen aktuell in Kritik. Ihnen wird vorgeworfen, ihre Posts nicht ausreichen zu kennzeichnen und Schleichwerbung zu betreiben. Doch lösen strengere Vorschriften allein das Problem und was denken Verbraucher über Sponsored Posts? Eine aktuelle Studie von Bazaarvoice, dem führenden Anbieter von Lösungen für Produktbewertungen und User-Generated Content (UGC), zeigt, dass es mittlerweile einen grundlegenden Bruch zwischen Influencern und ihrer Zielgruppe, den Verbrauchern, gibt.

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Kennzeichnungspflicht: Klassische Influencer und Prominente haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. pixabay.com ©geralt (Creative Commons CC0)

Klassische Influencer und Prominente haben ein Glaubwürdigkeitsproblem:

  • Lediglich 13 bzw. 15 Prozent der deutschen Verbraucher halten sie für die vertrauenswürdigste Quelle von authentischen Inhalten.
  • Besser schneiden Experten, wie beispielsweise Heimwerker oder Make-Up-Artists, ab (35 Prozent).
  • Am meisten vertrauen deutsche Verbraucher jedoch Alltagspersonen (37 Prozent), denen keinerlei kommerzielle Absicht unterstellt werden kann, wenn sie über Produkte sprechen.

Die Kennzeichnung von bezahlten Posts wird die Glaubwürdigkeitskrise jedoch nicht lösen:

  • Nur jeder fünfte Verbraucher nimmt bezahlte Posts als authentisch war.
  • Die geltenden Gesetze und Vorschriften sind nur für ein Drittel Grund genug sind, um auf die Authentizität von Posts auf Social Media zu vertrauen.
  • Nur 20 Prozent sagen, dass sich die Authentizität von Influencern in den letzten fünf Jahren verbessert hat.
  • Es gibt einen klaren Wunsch nach stärkerer Regulierung: 80 Prozent wünschen sich eine Offenlegungspflicht für bearbeiteter Posts, wie sie seit kurzem in Norwegen gilt.

„Wir befinden uns in einer Ära jenseits der traditionellen Mikro- und Makro-Influencer. Verbraucher wollen sich vermehrt von Alltagsinfluencern und deren Inhalten inspirieren lassen, weil sie in bezahlte Inhalte kein Vertrauen haben. Sie weichen daher auf User aus, die ihre Posts und Inhalte aus Überzeugung erstellen. Die Forderung nach strengeren gesetzlichen Vorgaben ist dann nur die logische Konsequenz. Das mangelnde Vertrauen in bezahlte Inhalte lässt jedoch vermuten, dass hier ein grundsätzliches Problem besteht, das auch eine striktere Kennzeichnung nicht lösen kann“, resümiert Ed Hill, SVP EMEA bei Bazaarvoice.