Das Online-Auktionshaus Swoopo hat Insolvenzantrag gestellt

Bereits mehrfach berichteten wir auf onlinemarktplatz.de über Swoopo. Bei Swopoo basierten die Auktionen auf dem Verlängerungsprinzip: Für jeden Klick auf „Bieten“ wurden 50 Cent fällig, der Preis des Artikels steigt und die Versteigerung verlängert sich – bis keiner mehr bietet.

Swoopo wird von der Münchner Entertainment Shopping AG betrieben, die das Online-Auktionshaus vor etwa 5 Jahren gegründet hatte. Damals hieß Swoopo noch TeleBid. Laut eigenen Angaben zählt Swoopo bereits 2009 etwa 2,5 Millionen registrierte Nutzer und versteigert pro Monat bis zu 10.000 Artikel, die vor allem aus den Kategorien Unterhaltungselektronik, Computer, Telekommunikation stammen. Der Umsatz von Swoopo lag im Jahr 2008 bei etwa 21,7 Millionen Euro.

August Capital, ein Kapitalgeber, der  unter anderem auch in Skype bereits investierte, steuerte im April 2009  7,5 Millionen US-Dollar bei, um die Expansion des Portals besonders in den USA voran zu treiben, wo Swoopo auch Ende des Jahres 2008 seine Pforten öffnete.

Nun macht Swoopo wieder von sich reden. Das deutsche Online-Auktionshaus ist zahlungsunfähig. Swoopo hat am 23. März beim Amtsgericht München einen Insovenzantrag gestellt: “Zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen wird gemäß § 21 Abs. 1 und 2 InsO am 23.03.2011 um 11:00 Uhr vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet.”

Swopoo selbst schreibt auf der Startseite lediglich “Die Auktionsplattform Swoopo ist aus technischen Gründen kurzfristig nicht zu erreichen.”

Der Münchner “Entertainment-Shoppingdienst” ist in den vergangenen Jahren vor allem durch Negativschlagzeilen mit Problemen im Management, Rückzug aus Expansionsvorhaben, dem Abbau von Arbeitsplätzen und Vorwürfen über den Einsatz eigener Bietagenten aufgefallen.

Bereits vor einem Jahr hatte die Verbraucherzentrale vor Verlustrisiken bei einigen Auktionshäusern, wie auch Swopoo, gewarnt und das Auktionsmodell mit Glücksspiel gleichgesetzt. Durch das Auktionsmodell gehen die allermeisten Bieter leer aus und wenden dem Auktionshaus enttäuscht den Rücken, so können keine regelmäßig bietende und damit zahlende Benutzer gewonnen werden. Bereits vor einiger Zeit waren die Auktionshäuser Dealstreat und Rabattschlacht von einer Insolvenzbetroffen.

Frank