Europäische Investitionsbank gibt Risikokapital für Start-ups in Bayern

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt dem ,Wachstumsfonds Bayern 2‘ bis zu 50 Mio. Euro Risikofinanzierung bereit. Dieser Risikokapitalfonds wurde auf Initiative des Freistaats Bayern eingerichtet. Fondsmanager ist die Bayern Kapital GmbH. Sein Zielvolumen beträgt 165 Mio. Euro. Die LfA Förderbank Bayern hat bereits bis zu 115 Mio. Euro zugesagt. Die Finanzierung ist das erste Projekt in Deutschland im Rahmen des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) mit einer regionalen Förderbank. Da Risikokapitalbeteiligungen in Deutschland nach wie vor unter dem EU-Durchschnitt liegen, sendet die Transaktion ein starkes Signal an den deutschen Risikokapitalmarkt.

Die Risikofinanzierung der EIB wird im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa vergeben und ist durch eine Garantie des EFSI besichert. Der EFSI ist die wichtigste Säule der Investitionsoffensive. Indem sie bestehende und neue Finanzmittel intelligenter nutzen, kurbeln die EIB und die Europäische Kommission als strategische Partner dabei Investitionen an und schaffen Arbeitsplätze und Wachstum.

Die EFSI-geförderte EIB-Finanzierung wird innovativen bayerischen Start-ups etwa in den Bereichen Robotik, Digitalisierung, industrielle Fertigungsprozesse, künstliche Intelligenz oder Life Sciences spürbar helfen. Sie bietet den Unternehmen die nötigen Mittel und die Flexibilität, um ihren Early-Mover-Vorteil zu halten, ihr Geschäft zu skalieren und weiter zu expandieren.

Exekutiv-Vizepräsident Valdis Dombrovskis erklärte: „Ich freue mich über die Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen für den Wachstumsfonds Bayern 2, einem Risikokapitalfonds, der dazu beitragen wird, innovative deutsche Start-up-Unternehmen in Bereichen wie Robotik, Digitalisierung, industrielle Fertigung, künstliche Intelligenz oder Biowissenschaften zu finanzieren, um ihre Geschäftstätigkeiten auszubauen und ihren Wettbewerbsvorteil zu sichern. Start-ups und Innovationen sind nach wie vor von zentraler Bedeutung für den künftigen Wohlstand Europas und eine wichtige Quelle neuer Arbeitsplätze.“

Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen der Bank in Deutschland: „Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit mit der LfA Förderbank Bayern bei der Einrichtung des Wachstumsfonds Bayern 2. Hoch innovative Start-ups gelten als Schlüssel für Beschäftigung, Produktivitätswachstum und nachhaltige Arbeitsplätze, und die EIB fördert, mit Unterstützung der Investitionsoffensive für Europa, mit hoher Priorität Investitionen, die die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Das gilt besonders in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Coronapandemie.“

Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, begrüßte die Beteiligung der EIB am Wachstumsfonds Bayern 2: „Mit den 50 Millionen Euro der EIB wird der Wachstumsfonds noch effektiver. Damit werden noch mehr bayerische Start-ups verlässlich in großvolumigen Finanzierungsrunden unterstützt. Sie können so ihre Internationalisierungsstrategien und Zulassungsstudien vorantreiben, neue Märkte erschließen und ihre Produktpalette weiter diversifizieren. Expansionsfinanzierung für Hightech-Unternehmen kommt letztlich dem gesamten Wirtschaftsstandort Europa zugute. In den verschiedensten Zukunftsbranchen entstehen viele innovative Geschäftsmodelle, und mit ihnen eine große Zahl neuer, zukunftssicherer Arbeitsplätze.“

Otto Beierl, Vorsitzender des Vorstands der LfA Förderbank Bayern: „Technologiefokussierte Start‑ups in Bayern arbeiten tagtäglich an innovativen Geschäftsmodellen. Eine der größten Hürden ist für diese Unternehmen, dass sie in der Wachstumsphase auf kapitalintensive Finanzierungen angewiesen sind. Zu diesem Zeitpunkt verfolgen sie eine stärkere Marktdurchdringung ihrer Produkte und den Ausbau ihrer Marktposition. Der Wachstumsfonds Bayern 2 spielt hier eine wichtige Rolle, weil er stets als Ko‑Investitionspartner fungiert: Er finanziert Start-ups mit Kapital des öffentlichen Sektors in Kooperation mit privaten Investoren. Wir freuen uns deshalb darüber, dass die Europäische Investitionsbank mit diesem wichtigen Finanzierungsstandbein zusätzliches Kapital für Innovationen „Made in Bavaria“ mobilisieren will.“

Hintergrund: Die LfA Förderbank Bayern

Die 1951 gegründete LfA Förderbank Bayern ist das Landesförderinstitut des Freistaats Bayern. Ihre Aufgabe ist es, mit den Instrumenten einer Bank Vorhaben gewerblicher Unternehmen in fast allen Wirtschaftszweigen sowie sonstige Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschafts-, Verkehrs-, Energie- und Umweltstruktur Bayerns finanziell zu fördern.

Die Bayern Kapital GmbH

Die Bayern Kapital GmbH mit Sitz in Landshut wurde 1995 auf Initiative der Bayerischen Staatsregierung gegründet. Sie ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der LfA Förderbank Bayern. Als Venture Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern stellt sie Gründern junger, innovativer Technologieunternehmen in Bayern Eigenkapitalfinanzierung zur Verfügung. Die Bayern Kapital verwaltet derzeit zwölf Beteiligungsfonds mit einem investierbaren Beteiligungsvolumen von rund 500 Millionen Euro. Bislang hat sie etwa 350 Millionen Euro Beteiligungskapital in rund 290 innovative, technologieorientierte Unternehmen in verschiedensten Branchen wie Life Sciences, Software und IT, Medizintechnik, Werkstoffe und neue Materialien, Nanotechnologie und Umwelttechnologie investiert. So sind in Bayern über 8 000 Arbeitsplätze dauerhaft in zukunftsfähigen Unternehmen entstanden.

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Die Investitionsoffensive für Europa

Die Investitionsoffensive für Europa soll die Investitionstätigkeit ankurbeln und so mehr Beschäftigung und Wachstum ermöglichen. Durch Garantien aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) sind die EIB und der EIF in der Lage, einen größeren Teil des Projektrisikos zu übernehmen, was es privaten Geldgebern erleichtert, sich ebenfalls an den Projekten zu beteiligen. Die Projekte und Vereinbarungen, die bisher für eine Finanzierung mit EFSI-Garantie genehmigt wurden, dürften Investitionen in Höhe von 546,5 Mrd. Euro mobilisieren und über 1,4 Millionen Start-ups und kleinen und mittleren Unternehmen in allen EU-Ländern zugutekommen.

EU Kommission