Zwei von drei Verbrauchern halten sich aufgrund von Datenschutzbedenken beim Kauf von Smart-Home-Geräten zurück

Wie die jüngste Untersuchung zum Thema „Connected Home“ des Marktforschungsunternehmens Mintel zeigt, halten sich fast zwei von drei deutschen Verbrauchern aufgrund von Datenschutzbedenken (63 Prozent der Befragten) beim Kauf von Smart-Home-Geräten zurück. Weitere 62 Prozent, die noch keine Smart-Home-Geräte besitzen, empfinden diese als reine Spielerei. [1]

Jan Urbanek von Mintel kommentiert: „Zweifelsfrei sind Datenschutzbedenken immer noch eine zentrale Kaufbarriere, der sich Hersteller und Händler weiterhin annehmen müssen. Allerdings wurde in dieser Hinsicht schon viel getan, um den Bedenken der Verbraucher zu begegnen. So erfreut sich zum Beispiel die Mute-Funktion von sprachgesteuerten Smart Speakern großer Beliebtheit und ist bei 42 Prozent der Besitzer eines solches Gerätes im Einsatz, solange dieses nicht genutzt wird. Die Mintel-Studie deutet allerdings auch darauf hin, dass Bedenken bezüglich der Privatsphäre nur zu einem großen Problem werden, sobald diese den wahrgenommenen Nutzen eines Gerätes überwiegen. Vor allem Verbraucher, welche in Smart-Home-Geräten nur eine Spielerei sehen, schrecken aufgrund von Datenschutzbedenken vom Kauf dieser Technik zurück. Um den Konsumenten so zu beweisen, dass es sich bei Smart-Home-Technik um mehr als reine Spielerei handelt, müssen Hersteller und Händler den Nutzen der Geräte klar hervorheben. Große Überzeugungskraft können hier beispielsweise Showrooms leisten, in denen die Verbraucher die Vorzüge von vielen miteinander vernetzten Geräten selbst erleben können. Auch der zweite Lockdown und der damit anhaltende bzw. wiederkehrende Homeoffice-Boom könnten sich dabei als hervorragende Vermarktungsmöglichkeit anbieten, um die praktischen Vorteile der Tools hervorzuheben. Gerade hinsichtlich des nahenden Black Fridays bietet sich Händlern mittels Rabatten und interessanten Bundle-Angeboten die Möglichkeit, die Kaufbarrieren für Konsumenten zu senken.“

Sprachassistenten zur Förderung des geistigen Wohlbefindens

Knapp zwei Drittel (58 Prozent) [2] der Deutschen geben an, derzeit mehr auf ihr geistiges Wohlbefinden zu achten als noch vor einem Jahr. Dahingehend machen sich 45 Prozent [1] der Konsumenten darüber Sorgen, dass zu viele Smarte Geräte im Haushalte negativen Einfluss auf die Psyche haben. Dagegen sind laut Mintel Mediations- und Mental-Health-Apps wie Headspace oder 7mind besonders bei jüngeren Millennials zwischen 24 und 30 Jahren sowie bei den Gen Z bis zu 23 Jahren beliebt (26 und 16 Prozent der Befragten dieser Altersgruppen). Im Vergleich sind es bei der Generation X (40-55 Jahren) nur 9 Prozent, die solche Apps benutzen. [2]

„Das Coronavirus hat nicht nur erheblichen Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit; denke man nur an die Strapazen des letzten Lockdowns, dürfen wir unser geistiges Wohlbefinden vor allem in der dunkleren Jahreszeit unter keinen Umständen außer Acht lassen. Gerade dieser Aspekt kann für Smart-Home-Geräte von Vorteil sein: Sprachassistenten können sich vor allem bei Achtsamkeits- und Meditationsübungen als sinnvoll erweisen. Mintel zufolge findet knapp die Hälfte (45 Prozent) der 16- bis 24-Jährigen und 40 Prozent der 25-34-Jährigen Online-Sportangebote attraktiv. [2] Das eröffnet neues Vermarktungspotenzial für Hersteller von Smart-Home-Elektronik, um die Geräte auch abseits ihrer organisatorischen Funktionen zu positionieren – und zu beweisen, dass Smart-Home-Technologie mehr als reine Gimmicks für den Haushalt sind,“ schließt Urbanek.

[1] Basis: 1321 deutsche Internetnutzer über 16 Jahren, die keine Smart-Home-Geräte besitzen, März 2020
[2] Basis: 2000 Internetnutzer über 16 Jahren, Juni 2020