Virale Werbung brachte PayPal viel Ärger

Die virale Werbung ist eine Form des Marketings, die soziale Netzwerke und Medien nutzt, um mit einer meist ungewöhnlichen oder geheimnisvollen Nachricht auf eine Marke, ein Produkt oder eine Kampagne aufmerksam zu machen. Genau diese Form des Marketings hatte sich der Online-Bezahldienst PayPal im letzten Jahr zu Eigen gemacht um in eigener Sache zu werben und wie Alexander Lengen, Social-Marketing-Verantwortlicher bei PayPal erklärte „den Fußball-Fans etwas zum Schmunzeln zu bieten“.

Doch der Schuss ging leider nach hinten los: Per einstweiliger Verfügung, durch das Landgericht München I ließ der FC Bayern München die Kampagne auf der Webseite Schalenklau.de abschalten.

Nutzer konnten auf Schalenklau.de ein Porträtfoto hochladen und die Meisterschale aus der vermeintlichen Trophäensammlung des FC Bayern stehlen. Das Foto wurde innerhalb des Video-Streams im Gesicht des Räubers eingearbeitet. Zum Schluss fuhr der „Trophäensammler“ mit einem Porsche von „Uli H.“ davon. Alles sollte nur ein Spaß sein und war ganz klar frei erfunden.

Dank einer Internet-Kampagne und viraler Verbreitung wurde das Video über 2 Millionen Mal aufgerufen. Sogar die „Sportschau“ und das „Aktuelle Sportstudio“ interessierten sich für den Gag.

Dominik Dommick, Geschäftsführer von PayPal und verantwortlich für das Marketing: „Das war für uns natürlich der Ritterschlag – es zeigt sich, dass nur Werbung, die Regeln bricht, Aufmerksamkeit erzeugt. In den Medien und beim Konsumenten.“

Klar wurde der FC Bayern ebenso auf die Aktion aufmerksam und verschickte Ende Dezember 2010 die einstweilige Verfügung, mit der Aufforderung die Kampagne sofort zu beenden. Ansonsten drohe ein Bußgeld in fünfstelliger Höhe.

Alexander Lengen beklagt: „Wie ich finde, ist der FC Bayern hier ziemlich humorlos. Wir wollten Fußball-Fans etwas zum Schmunzeln bieten und haben niemandem geschadet. Vielleicht spielt die derzeitige Situation des Vereins eine Rolle.“

Der FC Bayern hat gegenüber W&V die einstweilige Verfügung bestätigt.