GLS: EuropeanEcoHub in Essen gestartet

GLS hat das neue EuropeanEcoHub in Essen an das Netz angeschlossen – im Beisein von Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Standort kann aktuell täglich bis zu 75.000 Sendungen abwickeln. Der Betrieb ist nachhaltig: Die Photovoltaik- und Batteriespeicheranlage ist bereits jetzt für eine überwiegend autarke Paketproduktion ausgelegt und die Zustellung in Essen wird bis Ende nächsten Jahres emissionsfrei erfolgen.

Europäischer Umschlagplatz, autarke Stromversorgung, emissionsfreie Zustellung und ein Biotop für schützenswerte Arten: „Dieser Standort setzt im Rahmen unseres GLS KlimaProtect-Programms ganz neue Standards – insbesondere hinsichtlich des nachhaltigen Betriebes“, erklärt Dr. Karl Pfaff, Vorsitzender der Geschäftsführung der GLS Germany. „Gleichzeitig ist Essen ein maßgeblicher Baustein im regionalen und internationalen GLS-Netzwerk.“ Die GLS-Bauinvestition beträgt rund 15 Millionen Euro. Zu Beginn werden 250 bis 300 Arbeitsplätze in Essen geschaffen – davon circa 165 GLS-Mitarbeiter und über 100 Arbeitsplätze über GLS-Transportpartner.

Regional und international

Der zweitgrößte Standort Deutschlands ist eine wichtige Säule für den Kapazitätsausbau im Ruhrgebiet. In seiner Europa-Hub-Funktion dient Essen zudem als europäische Drehscheibe – insbesondere zwischen Deutschland und den Benelux-Ländern. In der ersten Bauphase entstand auf dem 53.000 Quadratmeter großen Gelände in Essen-Bergeborbeck eine Umschlaghalle von circa 8.500 Quadratmetern. Dank neuester Fördertechnik und über 155 Toren für die Be- und Entladung lassen sich bereits jetzt täglich bis zu 75.000 Pakete abwickeln. In einer zweiten Ausbaustufe kann GLS hier aus den dann 30 Entlade-, 95 Belade- und 210 Zustelltoren bis zu 200.000 Pakete pro Tag umschlagen.

Nachhaltig und autark

„Mit der Schaffung von immer geschlosseneren Ressourcenkreisläufen für Strom, Wasser und Luft sind uns drei innovative Meilensteine im Betreiben eines nachhaltigen Logistikstandortes gelungen, die weit über unsere bisherigen Umwelt-Lösungen hinausgehen“, ergänzt Gero Liebig, GLS Region Manager West.

Die drei innovativen Meilensteine sehen konkret wie folgt aus:

  • Auf dem Hallendach sind 880 leistungsfähige Photovoltaik-Module installiert, diese produzieren eine Leistung von 300 KWp oder 286 MWh pro Jahr. Ein Batteriespeicher in einem 20-Fuß-Container sichert den Depotbetrieb und die Versorgung der Ladeinfrastruktur für eFahrzeuge auch ohne Sonne. Bereits jetzt ist die Anlage darauf ausgelegt, die Paketproduktion an 160 Tagen im Jahr autark von den Essener Stromversorgern zu betreiben.
  • Zudem findet die Regenwassernutzungsanlage neben der Deckung des internen Nutzwasserverbrauchs mit der externen Versorgung des 1.800 Quadratmeter großen Gründachs und insbesondere der durchgängigen Sicherung der Wasserstände in den Molchteichen weitere, ökologisch wertvolle Anwendungsbereiche.
  • Gleiches gilt für unsere bewährte Wärmepumpentechnologie, die nun mittels „grünem Strom“ in den immer heißeren Sommermonaten die Luft in den Hallen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bis zu 4 Grad klimaneutral herunterkühlen kann.

„Unsere europaweite Paketdienstleistung soll nicht nur qualitativ hochwertig sein, sondern auch nachhaltig. Daher testen und implementieren wir europaweit immer wieder neue ressourcenschonende und klimaneutrale Lösungen“, so Dr. Karl Pfaff. „Das neue EuropeanEcoHub in Essen hat daher Modellcharakter für die gesamte Gruppe.“

Bis Ende nächsten Jahres wird GLS in Essen über 20 Elektrofahrzeuge einsetzen. Zudem stehen Ladesäulen für die Fahrzeuge der Mitarbeiter, Transportpartner und deren Zustellfahrer und Besucher bereit.

Artenvielfalt und -schutz

Auch ein Großbiotop befindet sich auf dem Gelände: Auf 4.875 Quadratmetern Fläche werden die professionell angelegten Teichanlagen und verschiedene Landlebensräume für sechs schützenswerte Arten von Molchen, Kröten und Fröschen nachhaltig von GLS betrieben. Die vor Baustart von Experten über mehrere Monate rund 3.500 eingesammelten Tiere haben nun, sicher durch spezielle Zaunanlagen von der Betriebsfläche getrennt, ihren neuen, idealen Lebensraum gefunden.