Fehler bei der Gründung eines E-Commerce Unternehmen

Ein E-Commerce Unternehmen gründen ist nicht schwer, es zum Erfolg zu führen umso mehr. Dem halbjährlichen Report von Creditreform zufolge müssen allein zehn Prozent der frisch gegründeten Unternehmen Insolvenz anmelden, weil sie überschuldet sind. Grund hierfür sind oft vermeidbare Fehler. Worauf Sie beim Gründen eines E-Commerce Unternehmens besonders achten sollten, verraten wir Ihnen daher in diesem Ratgeber.

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pixabay.com ©Goumbik (Creative Commons CC0)

Fehler #1: Die falsche Geschäftsidee

Der E-Commerce-Handel boomt in den letzten Jahren. Allein im vergangenen Jahr lag der Umsatz deutscher Unternehmen bei 59,2 Milliarden Euro. Das klingt verlockend – aber auch nach jeder Menge Konkurrenz. Daher sollten Sie vor der Gründung folgende Aspekte ganz genau analysieren:

  • Wie groß ist die Nachfrage nach dem Produkt?
  • Wie groß ist die Konkurrenz?
  • Wer ist Ihre Zielgruppe?
  • Was motiviert Ihre Kunden für den Kauf? Wollen sie Schmerz vermeiden oder Freude gewinnen? (Diese Frage ist immens wichtig für Ihr Marketing!)

Fehler #2: Nicht ausreichend versichert

Der Traum vom eigenen Unternehmen kann schnell platzen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. An einen Brand, Wasserschaden oder Einbruch denken dabei sicher viele Gründer.

Doch was ist mit den Computern, der Website und dem Shop? In den Fall ist der Schutz durch eine IT-Haftpflichtversicherung sinnvoll. Hierdurch sind je nach Police folgende Haftungsansprüche abgedeckt:

  • Absicherung bei Rechtsverletzungen (z. B. Marken- und Namensrecht, aber auch Verstöße gegen das Urheberrecht oder Persönlichkeitsrechte)
  • Übertragung von Viren (z. B. beim Aufruf der Webseite, weil Schadsoftware in den Quellcode eingebaut wurde)
  • Personen- oder Sachschäden

Achtung: Falls Sie beispielsweise mit einem Einzelunternehmen starten, kann auch das Privatvermögen bei Haftungsansprüchen herangezogen werden. In dem Fall ist es noch wichtiger, für alle Eventualitäten abgesichert zu sein.

Fehler #3: Der Shop ist unübersichtlich und nicht nutzerfreundlich

Das beste Produkt lässt sich nicht verkaufen, wenn Ihr Shop nicht einfach bedienbar ist. In der eigenen Wahrnehmung ist die eigene Webseite natürlich selbsterklärend. Doch Fakt ist: Viele Shops sind es nicht. Zu den häufigsten Problemen gehören:

  • Das Design wirkt laienhaft und wenig vertrauenerweckend.
  • Das Layout der Seite ist überladen.
  • Die Schriftart ist nicht gut lesbar.
  • Die Webseite ist nicht mobilfähig.
  • Es geht nicht klar hervor, welche Leistungen/ Produkte das Unternehmen anbietet.
  • Die Suche funktioniert nicht richtig.
  • Das Menü ist nicht benutzerfreundlich.
  • Die Texte sind wenig ansprechend und nicht suchmaschinenoptimiert.
  • Die Produktbeschreibungen sind unzureichend und lassen Fragen offen.
  • Die Bestellabwicklung ist nicht intuitiv.
  • Es fehlt die Anbindung zu gängigen Zahlungsanbietern.

Fehler #4: das falsche Marketing

In der Vorstellung vieler Gründer sehen potenzielle Kunden eine Anzeige, klicken darauf und kaufen. In Wahrheit benötigt es allerdings durchschnittlich fünf bis sieben Kontakte, bis aus einem Interessenten ein Kunde wird. Hierfür ist ein gezielter Funnel nötig, mit dem Sie Vertrauen zu Ihrem Interessenten aufbauen.

Wichtig: Selbst der Firmenname und die Domain sind ein Teil des Marketings. Wenn Interessenten sich nicht merken können, wie Ihr Shop heißt, werden sie nicht wiederkommen. Daher sollte beides so einfach wie möglich gehalten sein.

Ein weiterer großer Fehler ist das Außerachtlassen von Bestandskunden. Viele Gründer wenden Unmengen an Ressourcen auf, um Neukunden zu gewinnen. Dabei sind die besten Kunden jene, die bereits gekauft haben. Wenn diese zufrieden sind, werden sie auch garantiert wieder kaufen. Das erfordert allerdings eine intensive Pflege der Bestandskunden. Seien Sie kreativ und bauen Sie eine Bindung zu Ihren Käufern auf – dann ist Ihnen der Absatz garantiert.

Fazit
Um erfolgreich im E-Commerce-Bereich zu sein, bedarf es mehr als eine Webseite mit einem Shop. Sie benötigen einen ausgeklügelten Businessplan, überzeugenden Shop, ein nachhaltiges Marketing und eine Absicherung bei Problemen. Wenn Sie diese vier Aspekte beachten und mit tollen Produkten und einem guten Service überzeugen, steht Ihrem Erfolg nicht mehr im Wege.

Frank