Vorstandschef Frank Appel auf der Hauptversammlung 2020: „Deutsche Post DHL Group wird gestärkt aus dieser Krise hervorgehen“

Deutsche Post DHL Group navigiert sicher durch die Krise und sieht sich auch für die Zeit nach der Pandemie gut gerüstet. „Wir können mit Stolz sagen: Wir haben die Krise bisher gut gemeistert. Sie zeigt, wie robust Deutsche Post DHL Group ist“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel auf der Hauptversammlung des Konzerns, die in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie virtuell abgehalten wird.

In der Krise habe sich die Bedeutung der Logistik als Rückgrat der weltweiten Wirtschaft besonders deutlich gezeigt, sagte Appel. „Im Normalfall nimmt man Logistik kaum wahr, weil alles läuft. Was wir an Logistik haben, erkennen wir erst in einer solchen Situation.“ Deutsche Post DHL Group leiste einen elementaren Beitrag zur Bewältigung der Krise. Mit dem weltweiten Transport von Medikamenten, Schutzausrüstung und medizinischen Geräten sowie dem Aufrechterhalten von Handelsströmen halte der Konzern „die Welt am Laufen“, so Appel. „Ohne uns stehen die Fabriken still. Wir versorgen die Menschen. Nie zuvor wurde unsere Arbeit so dringend gebraucht.“

Entsprechend zuversichtlich äußerte sich Appel mit Blick auf die im Juli ausgegebene Prognose für das laufende Geschäftsjahr sowie die mittelfristigen Finanzziele: „Wir haben an vielen Stellen die richtigen Maßnahmen getroffen. Deutsche Post DHL Group wird gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.“ Demnach wird das operative Ergebnis im Jahr 2020 zwischen 3,5 und 3,8 Milliarden Euro betragen. Für das Jahr 2022 erwartet der Konzern – abhängig vom Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Erholung – ein EBIT von rund 4,7 bis zu mehr als 5,3 Milliarden Euro.

Dass Deutsche Post DHL Group so gut durch die Krise kommt, ist nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden dem robusten Geschäftsmodell, der langjährig etablierten Unternehmenskultur und dem klaren strategischen Kurs des Unternehmens zu verdanken. Die im Herbst vergangenen Jahres vorgestellte „Strategie 2025“ halte den Konzern in einem unübersichtlichen Umfeld auf dem richtigen Kurs. „Unsere Strategie nimmt die richtigen Themen ins Blickfeld: Globalisierung, E-Commerce, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das sind Entwicklungen, die angesichts der Krise hoch relevant sind, oder sogar Trends, die sich gerade in Zeiten von Corona sehr beschleunigen.“

Schlagkräftige Organisation: Mit „Strategie 2025“ bestens für die Zukunft gerüstet

In der Pandemie habe sich gezeigt, dass Globalisierung nicht das Problem, sondern die Lösung sei. Gerade im Kampf gegen Corona werde klar, wie wichtig eine vernetzte Welt sei – etwa durch weltweite Forschung oder bei der Versorgung der Menschen mit Dingen des täglichen Lebens. Frank Appel: „Die Folgen der Pandemie wären ohne globalen Austausch um einiges schlimmer“, sagte er unter anderem mit Blick auf die Suche nach einem Impfstoff. „Wir glauben nicht an ein Ende der Globalisierung. Im Gegenteil. Sie ist zu wichtig. Und wir sind stolz darauf, dass wir sie für unsere Kunden ermöglichen. Niemand kann Globalisierung besser als wir.“

Im Onlinehandel sieht Appel nach der fulminanten Entwicklung der vergangenen Monate weiterhin viel Wachstumspotenzial. Für findige Unternehmer böte der E-Commerce gute Chancen. „Wer eine überzeugende Idee hat, dem steht der Weltmarkt offen. Das sind Milliarden möglicher Kunden.“ Mit globaler Präsenz in mehr als 220 Ländern und Territorien sei Deutsche Post DHL Group dafür der ideale Partner.

Auch bei der Digitalisierung wirke die Pandemie wie ein Verstärker. Sie helfe, logistische Prozesse neu zu denken. Der Konzern werde dadurch moderner und nachhaltiger. Deswegen investiert Deutsche Post DHL Group bis 2025 rund zwei Milliarden Euro in die digitale Zukunft – für mehr Effizienz, für ein besseres Kundenerlebnis und für verbesserte Arbeitsbedingungen. „Ich bin sicher, dass wir schnelle Fortschritte erleben werden“, so Appel.

Trotz der aktuellen Herausforderungen durch die Pandemie mahnte Appel, die Nachhaltigkeit und den Klimawandel nicht aus dem Blick zu verlieren. Er sei langfristig das viel größere Problem – mit existenziellen Folgen. Als nachhaltiger Anbieter setze Deutsche Post DHL Group seit Jahren Maßstäbe in der Branche, so Appel. „Darauf ruhen wir uns nicht aus. Wir wollen mit unseren Emissionen runter auf null. Damit unterstützen wir auch unsere Kunden. Denn diese sind immer mehr auf grüne Logistik angewiesen. Wer sie anbietet, wird im Wettbewerb die Nase vorn haben.“

Mit der „Strategie 2025“ habe der Konzern eine schlagkräftige Organisation geschaffen, resümierte Appel auf der Hauptversammlung. „Wir sind in bester Form.“ Der Sinn des Unternehmens sei es, Menschen zu verbinden und Leben zu verbessern. „Das spornt uns an, unser Bestes zu geben.“

Ausgewogene Erfolgsbeteiligung: 300 Euro Mitarbeiter-Bonus und stabile Dividende

In seiner Rede an die Aktionär*innen zeigte sich Appel mit den kürzlich vorgelegten Zahlen für die 1. Hälfte des laufenden Geschäftsjahres sehr zufrieden. Trotz den Herausforderungen durch die Corona-Pandemie seien alle fünf Divisionen profitabel gewesen und Deutsche Post DHL Group insgesamt weiter gewachsen. Im zweiten Quartal ist der Konzernumsatz um 3,1 Prozent auf 16,0 Milliarden Euro gestiegen – getrieben unter anderem durch den boomenden Onlinehandel. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 18,6 Prozent auf 912 Millionen Euro.

Einen besonderen Dank richtete der Vorstandschef an die weltweit rund 550.000 Beschäftigten: „Sie haben in dieser schwierigen Zeit unglaublich viel geleistet. Danke, dass Sie das Unmögliche möglich machen.“ Als Ausdruck der Annerkennung zahlt der Konzern im 3. Quartal allen Mitarbeiter*innen weltweit einen einmaligen Sonderbonus in Höhe von 300 Euro1.

Für eine ausgewogene Beteiligung am Unternehmenserfolg haben Vorstand und Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende auf Vorjahresniveau in Höhe von 1,15 Euro je Aktie vorgeschlagen. Appel betonte, dass stabile Dividenden im aktuellen Umfeld wahrlich nicht die Regel seien. Sollten die Aktionär*innen dem Vorschlag folgen, würde der Konzern insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro an die Anteilseigner ausschütten. Die Ausschüttungsquote läge bei 55 Prozent des bereinigten Nettogewinns für 2019. Damit bewegt sich Deutsche Post DHL Group weiterhin im seit 2010 unverändert gültigen Zielkorridor von 40 bis 60 Prozent. Die Auszahlung der Dividende ist für den 1. September 2020 vorgesehen.

Wechsel im Aufsichtsrat: Rosen und Kukies stehen zur Wahl

Auf der Tagesordnung des Aktionärstreffens steht zudem die Wahl von zwei neuen Vertretern in den Aufsichtsrat. Die Amtszeit von Roland Oetker, Ehrenpräsident der DSW Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V., der mit Blick auf die Altersgrenze nicht mehr kandidiert, endet planmäßig mit Ablauf der heutigen Hauptversammlung. Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, hat im Februar dieses Jahres sein Mandat im Zusammenhang mit der Übernahme eines Aufsichtsratsmandats bei der Deutsche Bahn AG niedergelegt.

Neu in den Aufsichtsrat gewählt werden sollen Lawrence A. Rosen, von 2009 bis 2016 Finanzvorstand von Deutsche Post AG, und Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.

1 bezogen auf eine Vollzeitkraft