Fernarbeit: wie man sie organisiert

Bereits vor Zeiten von Corona und Zwangsheimarbeit, hat sich dieser Trend in vielen Berufssparten schon seit längerem abgezeichnet.

Mit dieser aufgezwungenen Arbeit vom Küchentisch aus, hat sich aber das Empfinden und Bewusstsein demgegenüber bei vielen Arbeitnehmern nochmals stärker für diese Form der Arbeitsverrichtung entwickelt.

Laut aktuellen Statistiken hat sich außerdem eine rund 30-prozentige Steigerung der Produktivität abgezeichnet, was umso mehr für die Notwendigkeit von Anpassungen im Arbeitsrecht spricht.

Für viele ist es völliges Neuland, seinem Job im Home-Office nachzugehen. Deshalb haben wir die 8 hilfreichsten Tipps zusammengefasst, damit das arbeiten von zuhause aus in Zukunft auch gut klappt.

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pixabay.com ©Bellahu123 (Creative Commons CC0)

1. Zieh dich an!

Das mag vielleicht auf den ersten Blick witzig erscheinen, aber einfach den ganzen Tag im Pyjama am Sofa zu sitzen klingt zwar verlockend, wird dich aber garantiert nicht in Arbeitsstimmung versetzen.

Verhalte dich in diesem Punkt als ob du ins Büro gehen würdest. Laut Angestellten, die schon länger im Home-Office arbeiten, gilt dieser als einer der wichtigsten, um effektive Resultate zu erzielen.

Das heißt nicht, dass du mit Anzug und Kostüm zuhause sitzen musst, aber zumindest “casual friday”- tauglich sollte dein Outfit schon sein.

Du wirst den Unterschied auch selbst bemerken!

2. Gestalte einen bequemen Arbeitsplatz

Damit du dich auch garantiert konzentrieren kannst und nicht ständig abgelenkt bist, ist es unerlässlich einen designierten Work-Space innerhalb deines Daheims zu schaffen.

Wenn du nur am Sofa oder beim Küchentisch sitzt, besteht die Gefahr, dass du von Dingen wie ungespültem Geschirr oder anderen Haushaltsaufgaben in deinem Arbeitsflow unterbrochen wirst und dich plötzlich dabei ertappst wie du den Schrank, den du eigentlich schon vor drei Jahren verkaufen wolltest in ein DIY-Projekt umwandelst.

Mach es dir selbst einfacher indem du am Morgen nach deiner Aufwachroutine direkt an deinen auserkorenen Schreibtisch gehst und wie im Büro zu arbeiten beginnst.

3. Finger weg vom Kühlschrank!

Klar, wenn  man von zuhause aus arbeitet, ist es nur allzu verlockend, alle paar Minuten in die Küche zu marschieren und sich einen Snack zu gönnen. Das mag zwar in der Anfangszeit noch okay erscheinen, allerdings bewegt man sich bei der Heimarbeit sowieso schon etwas weniger, als wenn man von Termin zu Termin außerhalb hetzt und dies wird sich spätestens ab der dritten Woche beim Bauchumfang bemerkbar machen!

Deshalb fang gar nicht erst damit an. Im Büro stehst du ja auch nicht ständig in der Küche und nascht oder?

4. Beweg dich!

Weil wir gerade beim Thema Pausen waren. Auf diese solltest du auch wenn du von zuhause aus arbeitest nicht verzichten. Achte darauf, dass du regelmäßig aufstehst und wenn möglich einen Spaziergang an der frischen Luft machst. Du wirst sehen, dies gibt dir nach der Mittagspause den benötigten Energiekick, damit du auch die restliche Arbeitszeit noch produktiv verbringen kannst.

Diese Regel gilt natürlich auch im Büro, gerät aber scheinbar zuhause schneller in Vergessenheit, da laut einer aktuellen Umfrage Angestellte im Home-Office nicht nur effizienter arbeiten, sondern vor allem viel mehr. Erklären kann man sich das wahrscheinlich damit, dass man zuhause trotzdem mehr Ruhe hat und nicht ständig von vorbeihuschenden KollegInnen aus dem Konzept gebracht wird.

5. Vernetze dich mit deinen Arbeitskollegen

Nur weil man nicht am selben Schreibtisch sitzt, heißt das nicht, dass jeglicher Kontakt mit Kollegen abbrechen muss. Ihr seid schließlich wenn auch mit räumlicher Trennung immer noch ein Team. Und als solches ist es wichtig im Austausch miteinander zu stehen.

Du brauchst Ratschläge bei einer Aufgabe? Dann scheue nicht davor zurück jemanden von deiner Abteilung zu kontaktieren. Im Büro hättest du das mit großer Wahrscheinlichkeit auch getan, warum also nicht im Home-Office auch.

Außerdem ist es wichtig mit den Vorgesetzten in Verbindung zu bleiben. Versuche vielleicht mit den Zuständigen ein für beide Seiten funktionierendes System zu erstellen, in dem du zum Beispiel zu Beginn oder Ende eines Arbeitstages für ein kurzes Feedback Kontakt aufnimmst.

So wissen diese, dass du deine Arbeit auch tatsächlich erledigst und du hast eine Kontrollmöglichkeit für dich selbst.

6. Organisiere Meet-Ups!

Weil man im Normalfall auch gerne mal nach einem stressigen Tag im Büro mit den Kollegen noch auf einen Absacker in die Bar nebenan geht, sollte man auch wenn man nicht mehr jeden Tag gegenüber sitzt auf solche Momente verzichten. Dies ist wichtig um den Teamgeist am Leben zu erhalten und auch Momente außerhalb des Arbeitsumfeldes mit dem Team verbringt.

7. Versuch das ROWE-Mindset

Ausgeschrieben heißt dies “Results Only Work Environment” und bedeutet im Deutschen, ein Arbeitsumfeld in dem nur Resultate zählen zu schaffen.

Die Ursprünge dieses Modells liegen im Jahr 2003 und wurden von Cali Ressler und Jody Thompson erstellt, geleitet von der Annahme, dass die Produktivität und Zufriedenheit eines Mitarbeiters und dadurch sein Wille länger im Unternehmen zu verweilen, gesteigert werden könnte.

Der Leitgedanke ist hier seinen Angestellten mehr Vertrauen zu schenken, indem weder eine exakte Arbeitszeit, noch ein präziser Arbeitsort festgelegt werden. Durch diese Freiheit würden die Mitarbeiter zu mehr Selbstbestimmtheit gelangen und hätten mehr Freude an ihrer Arbeit, was diese um ein Vielfaches effektiver machen würde und insgesamt zu besseren Ergebnissen führt.

8. Teile deine Zeit bewusst ein

Dies beginnt bei einer genauen Strukturierung des Arbeitstags, der Einplanung von Pausen und diversen Fristen und Meetings.

Doch ebenso kann die Zeit, die man normalerweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Auto verbringt, um zum Büro zu gelangen anderweitig genutzt werden.

Am besten nimmt man diese gewonnenen Minuten und trinkt noch eine weitere Tasse Kaffee, duscht morgens länger oder zieht sein Sportprogramm vor. Denn tatsächlich hätte man in dieser Zeit weder freie Verfügung, um etwas für sich selbst zu machen, noch produktiv für die Arbeit zu sein, weshalb es eigentlich meistens verschwendete Zeit ist, die man besser nützen kann!

Frank