Die Mastercard „True Name“ Karte wird in Europa ausgerollt

Mastercard hat heute bekanntgegeben, noch in diesem Jahr die „True Name“ Karte in Europa einzuführen. Mit dieser Initiative möchte Mastercard Menschen die Möglichkeit geben, ihre präferierte Identität auf ihren Bezahlkarten anzugeben.

Für viele Menschen auf der Welt repräsentiert die Identität auf ihren Karten nicht ihr wahres Ich. Der Name auf der Karte kann Transgender-Personen und Menschen mit nicht-binärer Geschlechtsidentität häufig in unangenehme Situationen bringen und sie verlegen machen, zumal eine rechtliche Namensänderung ein langwieriger und mühsamer Prozess ist. Mastercard hat „True Name“ konzipiert, um dies zu ändern und allen Personen zu ermöglichen, ihren bevorzugten Namen auf der Karte anzugeben.

Nach dem erfolgreichen Start 2019 in den USA bietet Mastercard die „True Name“ Karte bis Ende des Jahres in zahlreichen europäischen Ländern an und möchte die Branche ermutigen, die Initiative und somit die LGBTQ+ Community zu unterstützen.

Mark Barnett, President Mastercard Europe, sagt: „Unser Name unterscheidet uns. Für Millionen von Menschen der LGBTQ+ Community entspricht der angegebene Name auf ihrer Zahlungskarte nicht ihrem wahren Ich. Als Partner der LGBTQ+ Community haben wir die Möglichkeit sinnvolle Veränderungen zu bewirken, die dazu beitragen, das Problem anzugehen und zu lösen. Wir fordern unsere Partner auf, sich uns anzuschließen und Kunden in ganz Europa die „True Name“ Karte anzubieten. So erleichtern wir das Leben von Transgender-Personen und Menschen mit nicht-binärer Geschlechtsidentität, so dass sie ihre wahre Identität sicher, einfach und mit Stolz zeigen können.“

Die „True Name“ Karte von Mastercard hat keine zusätzlichen Compliance-Anforderungen zum typischen Kreditkarten-Programm, was eine einfache Umsetzung ermöglicht. Zugang und Aktivierung sind für die LGBTQ+ Communities von entscheidender Bedeutung. Fast ein Drittel (32%) dieser Personen, deren Identität nicht mit den Angaben in ihrem Pass übereinstimmt, geben an, schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, indem sie belästigt, ihnen Dienstleistungen verweigert oder sie sogar angegriffen wurden.

Aufgrund der Kosten, dem hohen Aufwand und der starken Vorbehalte, die damit verbunden sind, verzichten viele Transsexuelle oder Menschen mit nicht-binärer Geschlechtsidentität auf eine Namens- und Geschlechtsänderung. Bisher hat sich diese Diskriminierung auch auf ihre Karten- und Zahlungsmechanismen ausgewirkt.

Clémence Zamora-Cruz, Sprecherin von Inter-LGBT, sagt: „Inter-LGBT begrüßt alle Maßnahmen, die das Geschlecht und den Vornamen von Transgender- und nicht-binären Personen anerkennen. Diese Initiative spiegelt den Wunsch von Transgender-Personen wider: die Anerkennung ihres Geschlechts und Namens durch eine einfache Angabe, die ausschließlich auf Selbstbestimmung beruht. Die Position von Mastercard steht im Einklang mit der Empfehlung der „Defenseur des Droits“ [französische Institution für Antidiskriminierung], die seit 2016 fordert, dass sich Banken danach richten und Vornamen berücksichtigen sollten. Unter den zehn Empfehlungen zur Geltendmachung der Rechte von Transgender-Personen, die am 26. Juni 2020 veröffentlicht wurden, befindet sich die Aufforderung an Institutionen, die Identität von Transgender-Personen zu respektieren, indem sie sich bereit erklären, ihre Vornamen, ihr Geschlecht und ihre Geschlechtszuordnung zu ändern sowie die Liste der Identifikationsmerkmale zu erweitern, die für einen Vertragsabschluss benötigt werden. Die europäischen Entscheidungsträger sollten sich von dieser Initiative inspirieren lassen, um die Änderung des Vornamens von Transgender-Personen ausschließlich auf Grundlage der Selbstbestimmung und durch ein einfaches Verwaltungsverfahren zu ermöglichen, wie es in der Resolution 2048 des Europarates festgelegt ist.“