1. Quartal 2020: Reallöhne um 0,4 % höher als im Vorjahresquartal

Der Nominallohnindex in Deutschland ist im 1. Quartal 2020 um knapp 2,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, legten die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um gute 1,6 % zu. Dies ergibt einen realen (preisbereinigten) Verdienstzuwachs von 0,4 %. Das ist die schwächste Steigerungsrate der Reallöhne seit dem 4. Quartal 2013.

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Verdienste und Arbeitszeiten sinken im Gastgewerbe

Die Löhne haben sich im 1. Quartal 2020 insgesamt positiv entwickelt. Die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie wurden überwiegend erst ab der zweiten Märzhälfte aktiviert. In vereinzelten Branchen sind jedoch erste negative Entwicklungen für das 1. Quartal 2020 feststellbar: Die Nominallöhne (Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen) sanken in den Wirtschaftsbereichen Beherbergung (-1,4 %) und Gastronomie (-1,5 %) im Vergleich zum 1. Quartal 2019. Der Hauptgrund liegt hier vor allem im Rückgang der Arbeitszeit. Im Gastgewerbe, wozu die Beherbergung und Gastronomie zählen, sank die bezahlte Wochenarbeitszeit für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 4,3 % auf durchschnittlich 37,8 Stunden (1. Quartal 2019: 39,5 Stunden). Damit liegt sie unter dem Niveau der deutschen Gesamtwirtschaft von durchschnittlich 38,8 Stunden.

Reallöhne seit 2007 um durchschnittlich 1 % pro Jahr gestiegen

Die Nominallöhne sind seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2007 insgesamt um +33,0 % gestiegen. Eine besonders hohe Verdienststeigerung gab es in den neuen Ländern mit +41,0 %. Im früheren Bundesgebiet waren es +32,1 %. Gemessen am Nominallohnindex stiegen die Verdienste von Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten seit 2007 im Durchschnitt jedes Jahr um 2,4 %. Die Verbraucherpreise erhöhten sich in diesem Zeitraum jährlich um knapp 1,4 %, was einen realen Zuwachs von durchschnittlich 1 % pro Jahr für die Verdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bedeutet.

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Statistisches Bundesamt