Preisniveau in Deutschland 6,8 % über EU-Durchschnitt

Das Preisniveau der privaten Konsumausgaben in Deutschland lag im Jahr 2019 um 6,8 % über dem Durchschnitt der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war in den meisten direkten Nachbarstaaten das Preisniveau im Jahr 2019 weiterhin höher als in Deutschland. Lediglich in Polen und Tschechien waren die Lebenshaltungskosten, zu denen beispielsweise die privaten Ausgaben für Lebensmittel, Wohnen und Energie zählen, deutlich niedriger.

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Am teuersten innerhalb der EU war es in Dänemark, wo das Preisniveau um 41,3 % über dem Durchschnitt aller 27 EU-Mitgliedstaaten lag. Mit einigem Abstand folgen Irland (+33,7 %), Luxemburg (+31,1 %), Finnland (+26,7 %) und Schweden (+20,6 %). Am günstigsten innerhalb der EU blieb es wie in den vergangenen Jahren in Bulgarien: Hier mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für einen repräsentativen Warenkorb aus Waren und Dienstleistungen rund halb so viel zahlen wie im Durchschnitt aller Mitgliedstaaten (-47,2 %).

Bei den europäischen Staaten außerhalb der EU war das Preisniveau im Vergleich zum EU-Durchschnitt in Island (+54,3 %), in der Schweiz (+62,0 %) und in Norwegen (+49,5 %) am höchsten. Sehr viel niedriger war das Preisniveau in der Türkei (-52,9 %).

Diese Angaben basieren auf vorläufigen Ergebnissen zu Kaufkraftparitäten und vergleichenden Preisniveaus, die das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) am 19. Juni 2020 veröffentlicht hat.

Kaufkraftparitäten im weltweiten Vergleich sind für das Referenzjahr 2017 bei der Weltbank zu finden. Demnach lag das Preisniveau der privaten Konsumausgaben in Deutschland im weltweiten Vergleich um 27,5 % über dem Durchschnitt von 176 untersuchten Ländern.

Statistisches Bundesamt