Einkaufen im Internet doch nicht so umweltfreundlich?

Eigentlich ist man bisher davon ausgegangen, dass Online-Shopping oder auch das Arbeiten vom heimischen Schreibtisch aus umweltfreundlich ist. Auch eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung von eBay in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Cooler, die vor Umweltfachleuten in Washington, DC veröffentlicht wurde, kam zu diesem Resultat.

Doch jetzt kommt eine aktuelle Studie der Universität Newcastle zu dem Schluss, dass dieses nicht der Fall ist, denn: Der Einzelversand von Paketen sorgt in der Regel für einen höheren CO2-Ausstoß als der Erwerb im nahe gelegenen Kaufhaus. Beim Arbeiten zuhause wiederum erweisen sich hohe Energiekosten als Klimakiller.

Wie die Wissenschaftler hervorheben, ist Internet-Shopping nur dann klimafreundlich, wenn der Nutzer mehr als 25 Artikel parallel einkauft oder man sich für den Einkauf eine Wegstrecke von über 50 Kilometern erspart.

Studienleiter Phil Blythe erklärt hierzu: „Waren online einzukaufen kann zur CO2-Einsparung beitragen, aber nur wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Als Faustregel gilt, dass ein Online-Einkauf erst sinnvoll ist, wenn dadurch 3,5 herkömmliche Einkaufswege eingespart werden können.“

Auch das Arbeiten von zuhause aus, das immer wieder als positiver Anteil zur Klimapolitik beurteilt wird, kommt bei der universitären Studie eher schlecht weg. Denn durch das Arbeiten daheim müsse man mit einem Anstieg des Energieverbrauchs um 30% rechnen, wohingegen ein gemeinsam genutzter Arbeitsplatz helfe, den Energieverbrauch niedriger zu halten. Als zusätzliches Problem der „Heimarbeit“ sehen die Experten die dadurch entstehende Zersiedelung an. Hierdurch würden für Einkaufs- oder Arbeitswege erst recht wieder lange Entfernungen anfallen, die den günstigen Klimabeitrag zunichtemachen.