Google weiter in China präsent

Wir berichteten bereits darüber, dass Googles Mitbegründer Sergei Michailowitsch Brin Google zum Rückzug aus China drängte. Am 12. Januar dieses Jahres hatte Google verkündet, die staatlich auferlegte Zensur zu stoppen und am Montag, dem 22. März 2010 leitete Google seine User auf die nicht zensierte Seite in Hongkong um. Derzeit scheint sich aber die Lage wieder etwas zu entspannen.

Das chinesische Informationsministerium hat die Geschäftslizenz von Google für den Betrieb von Internet-Seiten erneuert. Allerdings musste Google davor eine Woche warten. Genaue Einzelheiten wurden nicht bekannt, nur, dass die Lizenz verlängert worden sei, weil Google „Verbesserungen vorgenommen“ habe.

Google-Sprecherin Marsha Wang erklärte, dass Google sehr erfreut sei, seine Produkte und Services weiter in China anbieten zu können. Hätte der Konzern keine Neuzulassung in China erhalten, wäre die Suchmaschine abgeschaltet worden. Und das in einem Markt mit 384 Millionen Usern.

Ende Juni 2010 lenkte Google schon ein und leitete die chinesischen Nutzer nicht mehr wie in den 3 Monaten davor auf die nicht zensierte Hongkong-Seite um. Die Chinesen müssen jetzt selbst auf einen Link zur Hongkong-Webseite klicken. Das, so sehen es Analysten, war wohl mit ein Grund, der die chinesische Regierung dazu veranlasste, dem Konzern eine Neuzulassung zu erteilen.

Kenner der Szene gehen davon aus, dass Googles aktuelle Richtung in China auch die derzeitige interne Strömung in der Unternehmensführung Googles widerspiegelt. Wie oben schon erwähnt, ging der harte Kurs von Jahresbeginn auf Mitbegründer Sergey Brin zurück. Die jetzt zurückhaltende Linie passt eher zu der sachlichen Handschrift von Konzern-CEO Eric Schmidt.