Gerüchte um Rücktritt von John Donahoe als eBay CEO sind wohl falsch

Es war wohl doch nur ein Gerücht, dass John Donahoe seinen Posten als CEO bei eBay aufgibt. Angeblich wurde letzte Woche auf vielen Seiten im Internet darüber spekuliert, ob Donahoe sein Amt abgibt. Skip McGrath jedenfalls hat mit einer internen Quelle bei eBay gesprochen, die ihm sagte, dass dieses Gerücht auf den Fluren über Tage herumgeisterte. Und der Ursprung des Gerüchtes lag wohl auch innerhalb eBays.

McGrath zweifelte von Anfang an der Richtigkeit, und das aus verschiedenen Gründen

  1. eBay hat gerade die zweite Phase seines neuen Business-Modells abgeschlossen und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis man tatsächlich sagen, ob es funktioniert. Da man sich eben gerade der Vervollständigung des wichtigsten Business-Zweiges bei eBay annähert, wäre es höchst seltsam den „Architekten“ zu feuern, bevor das „Gebäude“ eröffnet wird.
  2. John Donahoe kommt von Bain&Company. Bain&Co. ist ein weltweit agierendes Beratungsunternehmen. Grundsätzlich beraten sie Unternehmen, aber sie kaufen auch Unternehmen auf und sind „Fusions-Spezialisten“.  Sie akquirieren Firmen, schmeißen das Management raus, verkaufen einzelne Teile der Firmen und positionieren das Unternehmen neu, um es rentabel zu gestalten – und sie sind sehr gut darin!

Donahoe kam von Bain und selbst Whitman war mit Bain verbandelt, bevor sie zu eBay kam. Verschiedene Vorstandsmitglieder von eBay sind entweder noch aktuelle Bain-Verantwortliche oder Ex-Verantwortliche. Also wäre es sehr ungewöhnlich für die Vorstandsmitglieder einen von ihnen zu feuern.

McGrath merkt noch an: „Interessanterweise ist Bain sehr gut, in dem was sie tun. Und sie haben sehr hohe Erfolgsquoten, mit dem was sie tun. Dieses Wissen ist aber bei eBay noch nicht angekommen!

Zwar kann man Donahoe für das schlechte Abschneiden der Aktie zwischen November 2009 und März 2010 nicht alleine verantwortlich machen (eher die wirtschaftliche Krise), aber als er vor 2 Jahren, Juni 2008, das Zepter in die Hand nahm, schwebte der Aktienpreis bei etwa 30 Dollar. Heute findet sich dieser im Bereich von etwa 21 Dollar wieder, was einer Minderung von fast 30% entspricht. Während dieser ganzen Periode schoss der Aktienpreis von Amazon von 75 Dollar auf 126 Dollar heute, und lag vor ein paar Wochen sogar bei 150 US-Dollar. Selbst das unglückselige Unternehmen Yahoo schlug sich in diesem Zeitraum besser.

Zusätzlich zum schlechten Stand der eBay-Aktie führte Donahoe den Vorsitz bei der Vernichtung was einmal für den besten Markennamen stand: eBay. eBay und Google waren die anerkanntesten Markennamen als John Donahoe CEO von eBay wurde. Heute findet man eBay wahrscheinlich noch nicht einmal mehr unter den Top-5. Und eBays Ruf unter den Händlern ist eher trostlos.

Nachdem ich nun all dies losgeworden bin, denken Sie nicht, dass ich eBay als Verkaufsort in den Schmutz ziehen möchte. Egal wie hart eBay daran arbeitet, den Händlern das Leben schwer zu machen, so ist es immer noch der allerbeste Ort für neue Händler ihr Internet-Marketing-Abenteuer zu beginnen. eBay schafft es trotz allem noch Millionen von Käufern auf die Plattform zu ziehen, denn eBay ist am einfachsten zu händeln und stellt das geringste Risiko dar einen Handel aufzuziehen, mit Ausnahme vielleicht von Craigslist. Ja, es gibt andere Online-Auktions- und Verkaufsseiten, die auch weniger kosten, aber denen fehlt schlicht der entsprechende Handelsverkehr. Aber auch das wandelt sich gerade.

Die logische Schlußfolgerung

Neu einsteigende Händler sollten auf eBay anfangen, und zwar im Auktions- und Festpreis-Format. Danach einen eBay-Shop eröffnen, dann langsam auf Amazon expandieren und zusätzlich eine eigene Webseite eröffnen. So setzt man nicht nur auf ein Pferd und kann Vorteile aus vielen Orten im Internet ziehen.