Wie persönlich muss der E-Commerce sein?

„Die neue „Rasse“ der E-Commerce-Seiten ist sehr viel persönlicher und eher ein Spiel“, so Susan Lyne, CEO der Gilt Groupe. Die Gilt-Webseite bietet den Konsumenten, die alle registrierte Mitglieder sein müssen, also ein privater Shopping-Club, eine kleine Anzahl an reduzierten Designer-Marken und das für einen kurzen Zeitraum. Ähnliches versucht es eBay ebenfalls mit seiner neuen Webseite Fashion Vault.

Gilt hat es geschafft, eine der größten Hürden für Online-Händler zu überwinden: Verbraucher dazu zu bringen, einen Kauf tatsächlich abzuschließen und das innerhalb kürzester Zeit. Der schnellste Käufer schaffte es innerhalb von 9 Sekunden sich einzuloggen, auszuwählen und zu bezahlen.

Auf der TechCrunch Disrupt Konferenz sagte Lyne, aber auch Rob Kalin, CEO von Etsy, einem Marktplatz für handgemachte Artikel, dass sowohl Etsy als auch Gilt sich von allen anderen Online-Marktplätzen deshalb unterscheiden, weil sie ihren Kunden persönlichere Kauferfahrungen bieten.

E-Commerce sollte einen geselligeren Touch bekommen, und nicht nur der Preis und die Bequemlichkeit sollten im Vordergrund stehen. Etsy CEO Kalin erklärt, dass auf seinem Marktplatz die Transaktionen in Einzelarrangements ablaufen und nicht in anonymen Transaktionen, wie es beispielsweise im Auktionsformat der Fall sei. Die Gilt Gruppe versucht „Geselligkeit“ umzusetzen, in dem bereits bestehende Mitglieder ihre Freunde einladen können. Lyne meint: „Solche Seite gestatten Shopping als eine Entdeckungsreise zu sehen und nicht als eine Aufgabe, die erfüllt werden muss.“

Die Frage, die sich für diese Seiten stellt, ist, ob sie im Stande sein werden, größer zu werden und zu wachsen, wenn sie weiterhin das personifizierte Modell verwenden und auf welche Probleme sie zukünftig noch stoßen werden. Lyne sagte ebenso, dass man zurzeit noch nicht in Betracht ziehe, die Webseite für jedermann zu öffnen. Was wohl aber auch daran liegt, dass das Business noch in seiner Experimentierphase steckt. Außerdem gebe eine solche private Atmosphäre eine viel größere Flexibilität, meint Susan Lyne.