Was hat das iPad mit meiner Familie gemacht?

Chuck Hollis, VP Global Marketing CTO, EMC Corporation stellt sich in seinem Blog (leicht verzweifelt) die Frage: Was hat das iPad mit meiner Familie gemacht? Der nachfolgende Artikel ist bestimmt abseits der herkömmlichen Themen von onlinemarktplatz.de, aber aus eigener Erfahrung irgendwie nachvollziehbar und recht amüsant.

Chuck Hollies schreibt, dass er an einem Sonntag dann doch seine Prinzipien gebrochen hat, und ein Wifi iPad erstanden hat. „Ich war einfach zu neugierig – verdammt. Also spazierte ich in den Apple-Store, spielte 5 Minuten mit dem Ding rum, gab dem Verkäufer meine Kreditkarte und 15 Minuten später war ich wieder draußen – mit dem iPad. Dann brachte ich es nach Hause, stellte es ein, lud interessantes Zeug herunter und hatte wahnsinnig Spaß mit dem Gerät. Ein verrückter Computerfreak eben!

Montags ging ich zur Arbeit und ließ das Ding zu Hause und jetzt fängt es an interessant zu werden… . Ein wenig Kontext: Ich bin seit fast 25 Jahren verheiratet, habe 3 Kinder, das jüngste Kind 14 Jahre alt. Wir haben seit ich denken kann immer viel an technischem Equipment zu Hause gehabt. Sehr viel sogar… . Wir haben 6 Arbeitsplatzrechner und 3 Windows Laptops. Von der Apple Seite her besitzen wir einen iMac und zwei MacBook Air verschiedener Jahrgänge. … Wir verwenden den Verizon FIOS 20 Mb Dienst und können diesen Tag und Nacht beschäftigt halten. Fügen Sie noch 3 Drucker, 3 separate wireless Domains, um das ganze Haus abzudecken, hinzu. So ein paar Kleinigkeiten die Fernsehen, Stereoanlage und die In-House-Technik miteinander verbinden, unzählige MP3 Spieler und USBs sowie ein Gewirr von Kabeln runden die Technik in unserem Haus ab. All das ist eine Schwäche von mir. Mein 16 Jahre alter Sohn muss sich um all das kümmern: Rootkit Problem in den Griff kriegen oder auch mal Fehlersuche bei der Hardware.

Und dann kam ich mit dem iPad nach Hause. Erste Reaktionen: „Meine Frau und Kinder brachten es in 30 Sekunden auf den Punkt: „Oh nein, Dad hat ein weiteres Spielzeug gekauft. Warum brauchen wir wieder so ein Ding mit einem CPU [Central Processing Unit] drin? Was soll es ersetzen?“ Innerhalb von 4 Stunden spielte meine Frau mit der Foto-Applikation, verschickte Unmengen von Fotos an verschiedene Leute. Sie tat dies von der Veranda aus mit einem kühlen Erwachsenen-Getränk, um die Aktivität zu vervollständigen. Sie lächelte! Dieser Spaß wurde durch eine verlängerte Facebook-Sitzung komplettiert – sie ist ein großer Facebook-Anhänger, ich nicht. Und noch mehr Lächeln!

Dann ließ sie das Gerät auf dem Tisch liegen und meine 14-jährige Tochter, der Künstler in der Familie, fing an, mit einer Autodesk Illustrator-App zu spielen, die ich heruntergeladen hatte. „Daddy, das ist cool. Schau nur!“

Meine College-Tochter ist nun auch zu Hause angekommen. Später am Abend nahm sie das iPad in Beschlag und rannte damit in ihr Zimmer. „Dad, ich will auch eins! Auf dem Campus gibt es überall WiFi und das wäre perfekt.“

Fangen Sie langsam an sich ein Bild zu machen?

Etwas später in DER Woche… . Ich kam von der Arbeit nach Hause und eigentlich ist immer ein gewisses Level an Chaos zu dieser Zeit. Aber in dieser Woche gab ein neues Thema: Wer hat vergessen den iPad aufzuladen? Du hattest den iPad  heute Nachmittag schon, jetzt bin ich dran! Wie kann ich mit dem Ding drucken? Können wir nicht mehr Spiele herunterladen, und so weiter und so weiter… .

Alle PCs und Laptops werden im Grunde nicht mehr benutzt. Alle Macs werden nicht mehr benutzt. Alles wurde abgeschaltet. Jedes Familienmitglied wartet nur darauf mit dem iPad wieder an der Reihe zu sein. Meine Frau behauptete später an diesem Abend ihren rechtmäßigen Platz in der Hierarchie und nahm das Gerät mit nach oben ins Schlafzimmer, um sich zu entspannen, indem sie Fernsehen schaute. Gelegentlich zeigte sie mir etwas Interessantes, das sie im Internet gefunden hat und dann das Lächeln!

Ich denke nicht, dass ich in Zukunft noch mehr PCs kaufen werde, ebenso keine Laptops. Sie sind alle größtenteils außer Gebrauch gesetzt worden, zumindest in meinem Haus, und das durch ein Gerät von 499 Dollar, das nicht wirklich das Recht hat, „Computer“ im traditionellen Sinn genannt zu werden. Sicher, es gibt eine Handvoll von Aufgaben für die ich einen „echten“ Computer vorziehen würde, aber – erstaunlich, die Liste der Aufgaben ist jetzt drastisch kleiner geworden. In weniger als einer Woche. Die Mitglieder meiner Familie wurden sofort vom neuen glänzenden Ding angezogen – ohne Aufforderung, ohne Aufmunterung, nichts. Sie wurden davon angezogen wie die Motte vom Licht! Ich habe jetzt diese sonderbare Hass-Liebes-Beziehung  mit Apple. Und ich glaube, dass es nicht lange dauern wird, bis ich wieder im Apple-Store auftauche.