Datenschutz wird immer noch nicht ernst genommen

Eine Consumer Reports-Studie bestätigt erneut, dass, obschon das Thema Datenschutz in aller Munde ist, das Gros der Internet-Nutzer nach wie vor ziemlich sorglos mit persönlichen oder sensiblen Informationen umgeht. So geben 52% der US-amerikanischen-User in Social Networks sehr persönliche Details von sich preis.

Sensible Informationen sind beispielsweise das Geburtsdatum und 38% der Internet-Nutzer stellen immerhin das volle Datum online. 21% posten Fotos ihrer Kinder und 13% ebenso die Namen der Kinder. 8% stellen sogar ihre komplette Wohnadresse in den sozialen Netzwerken online.

Besonders Facebook ist in der jüngeren Vergangenheit immer wieder in den Fokus der Datenschützer geraten und hat mit Überarbeitungen seiner Privatsphäre-Einstellungen für viel Verwirrung gesorgt. Doch auch Datenschützer sehen die Eigenverantwortung der User.

Gegenüber pressetext sagt Philipp Kramer, Vorsitzender der Hamburger Datenschutzgesellschaft: „Die User stellen private Daten freiwillig ins Internet. Wir leben in einem Zeitalter, in dem die staatliche Kontrolle allein nicht mehr ausreicht. Darüber hinaus bedarf es einer freiwilligen Selbstkontrolle der User.“ Daher rät Consumer Reports nachdrücklich dazu, Privateinstellungen auf Facebook und anderen Webseiten zu überprüfen und den Zugriff auf das eigene Profil zu beschränken. Auch Namen von Kindern sowie vollständige Geburtsdaten sollen laut Consumer Reports besser nicht angezeigt werden.

„Viele Menschen nutzen Social-Networkingseiten zum schnellen und einfachen Teilen von persönlichen Informationen und Fotos mit Freunden”, so Jeff Fox, Technologie-Redakteur bei Consumer Reports. „Allerdings gibt es ernsthafte Risiken, die verringert werden können, indem man die Privatsphärekontrollen der Seiten einsetzt.“

Facebook-Sprecher Andrew Noyes reagierte auf die Erhebung von Consumer Reports und stimmte zumindest teilweise mit den Verbraucherschützern überein: „Während wir glauben, dass sich die Studie nur auf die wahrgenommenen Risiken von Social Networking konzentriert – ohne die vielen Vorteile zu nennen – sind wir ebenfalls der Ansicht, dass Nutzer aufmerksam und verantwortungsvoll seien sollen, wenn sie Inhalte auf Facebook posten.“