Internet-Nutzer sind verstärkt bereit für Online-Inhalte zu bezahlen

Ein wachsender Teil der Internet-Nutzer ist bereit, für kulturellen Content Geld auszugeben. Insbesondere für Qualitäts-Journalismus würden inzwischen 39% der Internet-User bezahlen, sofern gute journalistische Berichte nicht mehr umsonst zur Verfügung stünden. „Dieses Potenzial sollte erschlossen werden“, so BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.

Die Informationen gehen aus einer Studie des BITKOM hervor. Die Angaben wurden von der ARIS Umfrageforschung für den BITKOM erhoben. Dabei wurden 1.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Privathaushalten interviewt.

So würden 22% der Internet-User für digitale Fachliteratur zur Nutzung auf dem Computer oder Handy generell Geld ausgeben, bei Filmen sind es 19%. 18% sind auch bereit, Musik zum Hören auf dem PC oder Handy zu kaufen. Die Zahlungsbereitschaft für Unterhaltungsliteratur liegt bei 9%.

Prof. Scheer: „Verlage und Portale stehen vor der Herausforderung, mit intelligenten Geschäftsmodellen eine Bezahl-Kultur auch für redaktionelle Inhalte aufzubauen. In anderen Bereichen – von Klingeltönen bis hin zu wissenschaftlichen Datenbanken – ist es gang und gäbe, im Internet Geld zu bezahlen. Es sollte den Verlagen gelingen, mit dem Verkauf einzelner Artikel, Online-Abos und Flatrates ein zweites finanzielles Standbein für Qualitätsjournalismus im Internet zu schaffen.“

Wenig hält die Mehrheit der Bundesdeutschen von staatlichen Abgaben zur Finanzierung der Online-Angebote. Die derzeit diskutierte Kultur-Flatrate erhält in der Gesamtbevölkerung 19% Zustimmung, unter Internet-Nutzern 26%. Die Befürworter würden zumeist nur ein bis 10 Euro zahlen.