Die Geschichte von PayPal um Elon Musk

Der Südafrikaner Elon Musk ist einer der Mitgründer des Online-Bezahldienstes PayPal und entwickelte bereits mit 12 Jahren ein Videospiel. Kurz vor seinem 16. Geburtstag beantragte Musk gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder in der kanadischen Botschaft Reisepässe, um 1 Jahr später nach Nordamerika auszuwandern. Damit wollte er dem Wehrdienst in der südafrikanischen Armee entgehen.

story of PayPal focusing on its founder onlinemarktplatz
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Der US-amerikanischer Unternehmer Elon Musk wurde am 28. Juni 1971 in Pretoria/Südafrika geboren und ist noch mit der Fantasy-Schriftstellerin Justine Musk verheiratet. Seine neue Freundin lebt in England und er ist Vater von fünf Söhnen. In Kanada schrieb er sich an der Queens University ein, wechselte dann an die University of Pennsylvania und schloss dort seine Studien mit einem Bachelor-Abschluss in Wirtschaft und Physik ab. 1995 ging er nach Palo Alto in Kalifornien, wo er an der Stanford University zu einem Doktorstudium-Programm in Physik zugelassen worden war. 2 Tage später verließ er jedoch die Universität, um stattdessen ein Internet-Unternehmen zu gründen. Er schaute sich das Netzwerk verschiedener Internet-Firmen an, fand eine fehlende Verbindung, und gründete daraufhin Zip2. Das Startkapital bekam er von seiner Mutter und überzeugten Investoren.

Bei der Gründung dieser ersten Firma im Jahr 1995, gemeinsam mit seinem jüngerem Bruder, die Inhalte für Medienunternehmen anbot, hatte Elon Musk nach eigenen Angaben eine vage Idee über die Chancen, die ein Dotcom-Unternehmen bringen könnte: 2.000 US-Dollar Kapital, ein Auto und einen PC. 1999 kaufte die Computerfirma Compaq Zip2 für 307 Millionen Dollar auf, was bis dahin der höchste für ein Internet-Unternehmen gezahlte Preis war. Zip2 war damals Marktführer bei der Entwicklung von Internet-Plattformen für Medienunternehmen und Betreiber lokaler E-Commerce-Angebote.

Musk gilt als jemand, der alles alleine entscheiden will. Kompromisse mag er nicht. Die Firma Zip2 verließ er, weil der von den Investoren eingesetzte Geschäftsführer eigene Wege ging.
Direkt anschließend an den Verkauf von Zip2 im Dezember 1999, gründete Musk die Firma X.com, die ein Online-Bezahlsystem via E-Mail entwickelte. Unterstützung fand er in den Investment-Bankern John Story und Bill Harris, damals CEO von Intuit, einem amerikanischen Software-Unternehmen. Musk ernannte sich selbst zum „Chairman“. 25 Millionen US-Dollar investierten die drei gemeinsam in das neue Unternehmen.

Innerhalb von zwei Monaten nach dem Start hatte X.com 100.000 Kunden und war damit seinem Konkurrenten Etrade Telebank mit 130.000 Kunden dicht auf den Fersen. Während das Wachstum des Unternehmens im Vergleich zu seinen Rivalen sehr eindrucksvoll war, erwies es sich allgemein als sehr schwierig Kunden zu überzeugen, dass das virtuelle Bankwesen sicher sei. Dieses Problem wurde verschlimmert, als X.com gezwungen wurde, der Öffentlichkeit mitzuteilen, das Hacker illegal Kapital von X.com auf ihre eigenen Konten transferieren konnten.

Im März 2000 ging X.com mit seinem Gegenspieler Confinity zusammen, der sich auf ein ähnliches Produkt, namens PayPal, spezialisiert hatte. Confinity war im Dezember 1998 von Max Lechvin, Peter Thiel und Luke Nosek in Palo Alto gegründet worden. Zu Beginn war es ein Unternehmen für Bezahlmethoden und Kryptografie für den Palm Pilot.

PayPal war derzeit extrem erfolgreich im P2P Online-Bezahlbusiness mit fast 15.000 neuen Kunden, die sich jeden Tag neu registrierten. Kurz nachdem die Fusion vollendet war, begann man damit, die B2C- und B2B-Märkte in Angriff zu nehmen. Kunden, die bereit waren, Geld auf einem X.com–Konto über den elektronischen Zahlungsverkehr, Kreditkartenübertragung oder Scheck Geld einzuzahlen, konnten sofort über E-Mail Zahlungen vornehmen, und dadurch am PayPal-Geschäft teilhaben.

Streitigkeiten im Management zwischen Musk und Harris führten dazu, dass Harris nach nur 6-monatiger Amtszeit X.com verließ. Danach verkündete Musk eine signifikante Verlagerung des Fokus des Unternehmens: X.com sollte nicht mehr länger einen „breit gefächerten Service im Bankgeschäft und den dazugehörigen Leistungen anbieten“, nein X.com sollte „das weltweit einzige Bezahlsystem werden“. Kurz danach änderte X.com seinen Namen in PayPal, was wörtlich übersetzt Bezahlfreund heißt.

In der letzten Hälfte des Jahres 2000, sowie den größten Teil des Jahres 2001 konzentrierte man sich bei PayPal auf die internationale Expansion und die Vergrößerung der B2B und B2C Geschäfte. Zusätzlich hatte man daran gearbeitet, einen eventuell betrügerischen, automatisierten Zugriff, wie er ja bereits passiert  war, ausschließen zu können. Man erdachte sich daher ein System bei dem die Kunden Zahlen eingeben müssen, die ihnen auf einem unscharfen Bild angezeigt werden. Menschen sind in der Lage die Zahlen zu erkennen, automatisierte Systeme jedoch nicht. Dieser Test wurde dann Gausebeck-Levchin-Test genannt, mit Lechvin als einer der Gründer von Confinity. PayPal wurde in den folgenden Monaten zum bedeutsamsten Online-Bezahlsystem auf der ganzen Welt.

Auch beim Online-Marktplatz eBay hielt PayPal Einzug und war die beliebteste Bezahlmethode von mehr als 50% der eBay-Benutzer. Damit konkurrierte PayPal mit eBays Tochtergesellschaft Billpoint, die eBay 1999 kaufte. Jede eBay-Veränderung, die eBay hinsichtlich seiner Zahlungspolitik  vornahm, wurde von PayPal genau beobachtet. PayPal passte sich dann wie im Flug an die Neuerungen an und fand immer sofort Wege, seinen Usern Innovationen auf schnellstem Wege näher zu bringen.

PayPal gewann schließlich den Kampf mit Billpoint auf der Online-Plattform eBay, trotz des entscheidenden Nachteils innerhalb der Mauern der Muttergesellschaft eBay gegen Billpoint zu konkurrieren. Ab  Oktober 2001 war PayPal die bevorzugte Zahlungsmethode für die Hälfte der eBay-Nutzer. Die Zahl der registrierten User stieg auf mehr als 12 Millionen und das, nach gerade mal 22 Monaten im Geschäft zu sein. Mehr als ein Drittel der Zahlungen kam aus Quellen außerhalb der eBay-Versteigerungen.

eBay beobachtete das Wachsen einer Reihe von Internet-Bezahlfirmen und erkannte, dass sie zu Online-Auktionen passten. Deshalb kauften die Verantwortlichen von eBay im Mai 1999 Billpoint, also noch bevor es PayPal gab. eBay machte Billpoint unter dem Namen eBay Payments zu seinem offiziellen Bezahlsystem. eBay Payments wurde jedoch nur für Transaktionen bei eBay-Auktionen zugelassen, wodurch Billpoints Funktionalität stark beschnitten wurde und es sich so nicht außerhalb eBays weiterentwickeln konnte, wie beispielsweise PayPal.

PayPal wurde in den folgenden Monaten zum bedeutsamsten Online-Bezahlsystem auf der ganzen Welt. PayPal schaffte es dann auch die erste Dotcom zu werden, die nach 9/11 in den USA erfolgreich an die Börse ging. Im Oktober 2002 wurde PayPal dann von eBay für 1,5 Milliarden Dollar erworben. eBay hatte dann auch seinen Billpoint-Service zu Gunsten von PayPal auslaufen lassen. Elon Musk hielt zu diesem Zeitpunkt 11,7% Firmenanteile und war damit der größte Anteilseigner. Den Machtkampf um das Unternehmen PayPal jedoch hatte er verloren und Musk war damals gerade erst 31 Jahre alt. Seine ehemaligen PayPal-Kollegen gründeten YouTube, LinkedIn und Yelp oder waren Hauptinvestoren bei Facebook.

Elon Musk hatte in den darauffolgenden Jahren immer neue unternehmerische Aktivitäten in Angriff genommen, die sich insofern von den Internet-Unternehmungen unterschieden, als dass er teure und technisch komplexe Produkte billiger und für die Massenfertigung brauchbar anbieten wollte. Die frühen Internet-Aktivitäten hingegen zielten immer darauf ab, neue Märkte mit Produkten zu erschließen, die es bis dahin noch nicht gegeben hat.

Die meisten der Hauptkonkurrenten von PayPal sind eingestellt worden oder wurden verkauft. Citibanks c2it-Service wurde Ende 2003 geschlossen, Yahoos Paydirect-Service schloss Ende 2004. Eine Anzahl von Mitbewerbern, die einige mit PayPal vergleichbare Services anbieten, wie zum Beispiel Wirecard und Moneybookers sind weiterhin im Geschäft, andere neue Online-Bezahlsysteme sind hinzugekommen.

Ab Februar 2004  gab es dann eine deutschsprachige PayPal-Website  und in den Online-Marktplatz eBay wurde PayPal im Juni 2004 integriert.