Verdeckte Ermittler auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken unterwegs

Pläne der US-Regierung unter Barack Obama zeigen auf, dass US-Behörden wie das FBI in sozialen Netzwerken auch verdeckt ermitteln. Undercover-Fahndungen finden zum Beispiel innerhalb von Portalen wie Facebook, MySpace, Flickr, LinkedIn, Twitter und anderen sozialen Online-Medien statt.

Eine entsprechende Präsentation des Justizministeriums wurde jetzt von der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation veröffentlicht: Online-Undercover-Arbeit könne die Ermittler in Kontakt mit Verdächtigen bringen, ihnen „Zugang zu geheimen Informationen“ und einen Überblick über soziale Beziehungen verschaffen.

Bislang waren die US-Behörden hinsichtlich verdeckter Ermittlungen im Netz noch relativ zurückhaltend. So ist es etwa den Fahndern des Finanzamts nicht erlaubt, falsche Identitäten zu verwenden, um auf Webseiten an Informationen über Steuersünder zu gelangen. Herkömmliche Internet-Recherchen und die Suche nach Informationen auf öffentlichen Webseiten seien hingegen zulässig, berichten US-Medien. In schweren Fällen, wie bei Untersuchungen in Fällen von Kindesmissbrauch, nutzten FBI-Agenten Undercover-Methoden aber schon länger.

Die Methoden der Behörden bestehen dann zum Beispiel darin, sich in Diskussionsforen einzuloggen und gefälschte Links zu angeblichen Kindesmissbrauchs-Videos zu posten. Später werden bei Nutzern, die den Links per Mausklick folgen Razzien durchgeführt.

Wie aus der Dokumentation allerdings auch hervorgeht, stoßen die Undercover-Agenten immer wieder auf rechtliche Hürden. So verstoßen sie etwa gegen die Nutzungsbedingungen der infiltrierten Webseiten, wenn sie falsche Identitäten verwenden, wie es bei Facebook oder auch Twitter der Fall ist. Bei Ermittlungen hat sich dem Bericht zufolge aber besonders Facebook vielfach als äußerst kooperativ erwiesen. Bei Twitter gelangen die Behörden hingegen nur über den Rechtsweg an Daten.