Ältere Generation findet kaum Zugang zum Internet

Die Universität Zürich hat im Auftrag des Senioren-Dienstleisters Pro Senectute eine Studie über Senioren und das Internet erstellt. Hierbei kam heraus, dass sich das Internet bei älteren Menschen noch immer nicht als nützliches Medium etabliert hat. Nach wie vor besteht ein digitaler Spalt zwischen den Generationen. So wird das Web erst von zirka 40% der über 65-Jährigen genutzt. Dies wäre anders, so die Experten-Meinung, wenn das Netz altersgerechter wäre. Das Gros der Senioren sieht im Internet bislang „keinen persönlichen Nutzen“. Es herrschen vielmehr Bedenken wegen Internetkriminalität und Datensicherheit, Unsicherheiten sowie Ängste vor.

Die Mehrheit der Befragten begründet ihre Internet-Enthaltsamkeit mit massiven Zugangshindernissen, die für sie in Kompliziertheit, Unsicherheit und hohem Lernaufwand liegen. Hans Rudolf Schelling, Geschäftsführer des Zentrums für Gerontologie an der Universität Zürich meint im Gespräch mit pressetext, dass hier zwischen verschiedenen Ängsten unterschieden werden müsse. „Während Bedenken wegen Cyber-Kriminalität, Viren oder Phishing dauerhaft sein dürften und auch bei Onlinern auftreten, kann man die Angst vor der Kompliziertheit und die Unsicherheit vor dem technischen Umgang durch „Learning by Doing“ überwinden. Von den Kosten für Hardware und Webzugang ließe sich hingegen nur ein Drittel an der Nutzung des Internets hindern.

Während der Anteil der Onliner bei den 65- bis 69-Jährigen noch bei 58% und bei 70- bis 74-Jährigen noch über 50% liegt, vermindert er sich bei über 85-Jährigen auf 8%. Das größte Potential, um Zugangsängste abzubauen, sieht der Experte in informellen Angeboten, die älteren Menschen einen Mehrwert und persönlichen Nutzen bieten.

Bei kleineren Zugangshemmnissen wolle gegenwärtig rund ein Drittel der Offliner das World Wide Web nutzen. „Senioren nehmen den Nutzen des Internets nur dann wahr, wenn die Angebote nahe an ihrer Lebensrealität liegen oder praktische Erleichterungen bringen“, erklärt Martin Odermatt von Pro Senectute. Dies könne etwa beim Online-Einkauf bei eingeschränkter Mobilität der Fall sein.

Diejenigen unter den Senioren, die das Internet nutzen, brauchen das Netz zu 88% vorherrschend, um mit anderen Menschen per E-Mail in Kontakt zu treten. Darüber hinaus dient das Web als Service-Infrastruktur und Informationsmedium. Es wird genutzt, um Fahrpläne abzurufen, Reisen zu planen, Informationen über Ämter, Behörden bzw. Gesundheitsthemen zu suchen oder Zeitungen sowie Zeitschriften zu lesen. Als Unterhaltungsmedium kommt dem Internet bei Senioren anders als bei der jüngeren Altersklasse allerdings eine untergeordnete Rolle zu.