eBay testet Festoxidbrennstoffzellen als Stromlieferant

Wie unter anderem www.sudouest.com berichtet, stellte die kalifornische Gesellschaft Bloom Energy in der eBay-Zentrale San José seine Bloom Box vor. Hiermit soll die dezentralisierte Stromversorgung sowohl für Unternehmen als auch Privatleute Realität werden. Bei der Bloom Box handelt es sich um ein autonomes Energiesystem, mit dessen Entwicklung vor zirka 10 Jahren begonnen wurde. Silicon-Valley-Unternehmen wie eBay oder Google, aber auch Coca-Cola und Wal-Mart, testeten die Geräte in Kühlschrank-Größe schon seit über einem Jahr in geheimer Mission.

eBay beispielweise nutzt 5 große Generatoren in den Gebäuden der Verwaltung seines Online-Bezahldienstes PayPal, einschließlich eines Rechenzentrums, die etwa 15% des Stromverbrauchs decken, so eBay-Chef John Donahoe.  „Damit hat Bloom uns schon in einem dreiviertel Jahr bereits 100.000 Dollar an Kosten gespart. Wir hätten mit einer größeren Anlage auch das ganze Gebäude versorgen können. Aber wir wollten es erst einmal ausprobieren.“

An der Präsentation in der eBay-Firmenzentrale nahmen neben Bloom-Chef K. R. Sridhar auch der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der ehemalige US-Außenminister Colin Powell sowie Vertreter verschiedener Kunden teil, darunter Google-Gründer Larry Page. „Bloom Energy wird die Welt verändern“, beteuert Colin Powell. Der Ex-US-Außenminister und sitzt im Aufsichtsrat des Startups.

Das Unternehmen Bloom Energy wurde von einem ehemaligen NASA-Mitarbeiter gegründet und hatte das Ziel, einen neuen Weg in der Energiegewinnung zu gehen. Mittlerweile sollen bis zu 400 Millionen US-Dollar an Risikokapital in das Projekt geflossen sein.

Der Kern der Bloom-Box sind Festoxidbrennstoffzellen (Solid Oxide Fuel Cell (SOFC), die aus Brennstoffen wie Wasserstoff, Erdgas oder auch Diesel durch Oxidation Strom erzeugen. Da sie im Vergleich zu bisherigen, anderen Brennstoffzellen ohne Platin als Katalysator auskommen, sind sie erheblich preiswerter herzustellen.

Die Entwickler schätzen, dass eine Bloom-Box, die mit Modulen erweiterbar ist, bis zu 100 US-amerikanische Haushalte mit Strom versorgen kann. In Europa geht man von bis zu 200 Hauhalten aus. Augenblicklich liege der Preis bei 700.000 bis 800.000 US-Dollar (500.000 bis 600.000 Euro), allerdings soll es auch kleinere Boxen für Privathaushalte geben, die bereits um 3.000 Dollar erhältlich sein sollen.

Der Herausgeber des GreenTechMedia, Michael Kanellos, geht davon aus, dass es allerdings noch weitere 10 Jahre dauern wird, bis ein solches System Haushalte mit Strom versorgen wird. Mehr Informationen gibt es in einem CBS News Online-Video.