Ratschläge zur Optimierung eines Online-Shops

Der IT- und Webdienstleister Namics führte im Juli/August 2009 in Kooperation mit der European Business School einen Branchenvergleich verschiedener Onlineauftritte aus den Branchen Mobilfunk, Consumer Electronics, Drogerien und Discounter durch. Zwar waren durchaus positive Ansätze vorhanden, jedoch weisen die 16 untersuchten Webseiten großes Optimierungspotential hinsichtlich potentieller Umsatzsteigerungen auf, da die untersuchten Seiten ihre User nicht bestmöglich auf das gewünschte Ziel, wie etwa den Kauf eines Artikels, den Download eines Dokuments, eine Registrierung oder Kontaktaufnahme hinführen.

Bei der Untersuchung wurde je 4 stellvertretende Webseiten aus den oben genannten Branchen anhand von mehr als 150 Fragen hinsichtlich ihrer Konversionsstärken und -schwächen bewertet [Konversion: die Durchführung einer vom Anbieter einer Website gewünschten Handlung durch einen Interessenten. Das Konversionsziel ist zum Beispiel die Kaufentscheidung eines Verbrauchers, die Information über ein bestimmtes Produkt oder Service, der Download einer Broschüre oder des Sammelns von Kontaktdaten von Kaufinteressenten].

Die Konversionsraten-Optimierung soll grundsätzlich die Anzahl der abgeschlossenen, gewünschten Aktionen entsprechend des jeweiligen Konversionsziels im Verhältnis zur Besucherzahl steigern. Bei Online-Shops wird die Konversionsrate aus dem Anteil der Käufer an der Gesamtzahl der Benutzer der Webseite gebildet. Übliche Werte in Deutschland liegen zwischen 2 und 4%.

Patrick Schneider, Mitautor der Studie stellt fest: „Alle untersuchten Internetauftritte zeigen branchen- und unternehmensunabhängig, deutliches Potenzial für eine verbesserte Konversionsrate. Es gibt zwar positive Aspekte, aber auch in allen Phasen des Konversionsprozesses zahlreiche Ansatzpunkte, um den Nutzer besser zur Konversion zu leiten und damit größeren Erfolg zu erzielen. Vor dem Hintergrund stark gestiegener Online-Handelstätigkeiten müssen sich Unternehmen hier bewegen.“

Die Online-Umsätze deutscher Unternehmen beliefen sich im Jahr 2009 auf zirka 27,5 Milliarden Euro. Das Marktforschungsunternehmen Forrester geht davon aus, dass diese Umsätze in den nächsten Jahren pro Jahr um etwa 7% ansteigen werden. Gleichzeitig geben immer mehr Unternehmen Geld für Internet-Werbung aus. So ist es für deutsche Online-Shops bedeutender denn je, erklärt Frederik Wielens, Mitautor der Namics-Studie, ihren Online-Auftritt so zu verbessern, dass sie ihre Umsätze erhöhen.

„Die Konversionsraten deutscher Shops liegen deutlich unter denen der USA. Unternehmen können hierzulande noch viel tun, um erfolgreicher am Markt tätig zu sein“, Wielens abschließend.

Die 5 untersuchten Konversionskategorien waren:

1.    Kunden gewinnen
2.    Nutzerfreundlichkeit (Convenience, Usability & Joy of Use)
3.    Kunden überzeugen
4.    Abschluss
5.    Kundenbindung

Zu den ersten drei Punkten empfiehlt Namics folgendes:
Über den richtigen Einstieg Kunden gewinnen

Klickt ein Interessent beispielsweise auf der Webseite eines Mobilfunkunternehmens auf das Werbebanner für einen Handytarif, muss er direkt auf eine Unterseite mit den dazugehörigen Tarifinformationen geführt werden. Landet der Kunde stattdessen auf der Start- oder Übersichtsseite des Unternehmens, nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, dass der Benutzer bis zum gewünschten Produkt weiterklickt.

Nutzerfreundlichkeit ist das A&O

Der Bestellvorgang muss für den User einfach, bequem und möglichst intuitiv sowie nachvollziehbar sein. Prinzipiell gilt, dass der Besucher einer Website zu keiner Zeit in die Lage kommen darf, suchen zu müssen, wo er die gewünschte Information findet und wie es weiterläuft. Entscheidend hierfür sind bekannte und einheitliche Navigations- und Inhaltselemente. Ein Produktfinder oder ein leicht auffindbarer Warenkorb steigern die Motivation des Besuchers, auf der entsprechenden Seite zu bleiben.

Kunden mit differenzierter Zielgruppenansprache für sich gewinnen

Online-Auftritte, die ihre verschiedenen Zielgruppen unter Beachtung ihrer unterschiedlichen Ziele, Motive sowie Verhaltensweisen und Bedürfnisse differenziert ansprechen, hinterlassen eher einen positiven Eindruck. Gerade in dieser Phase ist die Begleitung des Entscheidungsprozesses mit Hilfe eines visuellen und redaktionellen Planes essentiell. Dieser soll individualisierte Informationen, Tools und Services bereitstellen.