Craigslist gegen eBay – der Kampf ist noch nicht zu Ende

Die  Verantwortlichen von Craigslist Inc. haben ihr Versprechen nicht eingehalten, dass eBay garantiert einen Platz im Aufsichtsrat dafür erhalte, dass sie in Craigslist investiert haben. Craigslist selbst stellt sich als Opfer dar, argumentierten die eBay Anwälte in einer Klageschrift vor dem Delaware Chancery Court am 12. Februar 2010.

Die Verwässerung der Aktien-Anteile Bays an Craigslist, um diese auf unter 25% zu drücken, hätten nur ein Ziel gehabt, nämlich eBay einen Platz im Aufsichtsrat verweigern zu können, so die eBay-Anwälte. eBay hatte ursprünglich im Jahr 2004 einen 28-prozentigen Anteil an Craigslist gekauft. Die Änderungen seien in “böser Absicht� vorgenommen worden und „sollten eBay nur schaden“, erklärten die Anwälte am 12. Februar 2010 in ihrer Klage gegenüber dem verantwortlichen Richter William B. Chandler III. eBay bittet den Richter, die beiden Craigslist-Gründer Craig Newmark und Jim Buckmaster wegen Verletzung des Delaware Gesellschaftsrechts anzuklagen, da sie Aktien an sich selbst ausgaben, mit dem Hintergrund die eBay-Aktien zu verwässern.

Anne C. Foster, Anwältin von Craigslist, war für eine kurzfristige Stellungnahme nicht verfügbar. Die Anwälte von Craigslist werden wahrscheinlich im März ihren Abschlussbericht zu dem Fall einreichen. Craigslist-Geschäftsführer James Buckmaster und Gründer Craig Newmark hatten eBay vorgeschlagen, eine Abmachung zu unterschreiben, nach der sich die beiden Unternehmen auf dem US-amerikanischenMarkt nicht gegenseitig Konkurrenz machen dürften, so deren Aussage vor Gericht im Dezember 2009. Zudem erklärten die beiden, dass sie die Aktienstruktur des Unternehmens auch deshalb geändert hätten, um eine Übernahme von Seiten eBays auszuschließen.

Newmark und Buckmaster „begrüßten dieses Gerichtsverfahren als ein Werkzeug, eBay zu schaden, um eBay als den Goliath und sich selbst als den David zu porträtieren“, sagen eBays Anwälte. Sie verwiesen in diesem Zusammenhang auf eine E-Mail von Buckmaster, in der er schrieb, dass diese Beschreibung „gute PR“ für Craigslist sein könnte. Ferner hätten sich die beiden Craigslist-Gründer in einem „offensichtlichen Selbstgeschäft“ engagiert, als sie die neuen Aktien an sich selbst ausgegeben haben.