Verbraucherzentrale warnt vor „Glückspiel mit hohem Verlustrisiko“ bei einigen Auktionshäusern

Bereits einige Male habe wir auf onlinemarktplatz.de über die gebotene Vorsicht bei manchen sogenannten eBay-Alternativen berichtet, auch Verbraucherschützer warnen vor manchen eBay-Alternativen. Nun hat auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen verschiedene Online-Auktionshäuser wie Swoopo, Dealstreet und Snipster unter die Lupe genommen, die mit hohen Rabatten (bis zu 96%) werben.

Das Fazit: Viele neue Anbieter wollten mit derartigen Offerten neben etablierten Online-Auktionsportalen wie z.B. eBay auf dem Markt Fuß fassen. Doch anstelle angeblicher Schnäppchen ist es oft nur eine Art „Glückspiel mit hohem Verlustrisiko“. Teilnehmer könnten in solchen Auktionen unter Umständen hunderte Euro investieren, ohne etwas zu erhalten. So genannte Live- und Cent-Auktionen sind der neueste Trend und Millionen Internet-User versuchen inzwischen dort die angebotene Ware zu Schnäppchenpreisen zu erhandeln. Monatlich werden dort etwa 10.000 Produkte, vornehmlich aus dem Bereich Technik, versteigert.

Georg Tryba, Experte der Verbraucherzentrale NRW, nennt den neuen Versteigerungswahn „Zockerei um Schnäppchen“. Aber Tryba erklärt, dass man von solchen Portalen lieber Abstand nehmen sollte, denn:

„In einem normalen Online-Shop bekommt man Elektronik- und Lifestyleartikel meist billiger.“

Der ausschlaggebende Unterschied zu üblichen Einkaufs- und Versteigerungsportalen wie etwa dem Online-Marktplatz eBay liegt darin, dass bei den klassischen Angeboten das Bieten kostenfrei ist.  Bei den neueren Auktions-Plattformen jedoch werden für jedes Gebot zwischen 10 Cent und 50 Cent fällig. Es zahlen also auch die, die am Ende leer ausgehen. Erhält man den Zuschlag, kommt die gebotene Summe natürlich noch dazu. Damit addieren sich die Kosten für die angeblichen Schnäppchen, denn bei einem einzigen Gebot bleibt es in der Regel nicht. Oft bieten die Kunden  fünf-, zehn-, manchmal sogar bis zu tausendmal, um das begehrte Objekt zu ersteigern.

Tryba warnt: „Das Hinterhältige ist, dass bei manchen Anbietern zwar das zeitliche Ende der Auktion angekündigt wird, jedes neue Gebot den Auktionsschluss aber um bis zu 20 Sekunden verlängert. So kann etwa bei Swoopo »Ende in wenigen Sekunden« stehen, die Versteigerung dann aber noch Stunden weiterlaufen.“ Wollen Konsumenten dann unbedingt als Gewinner aus der Versteigerung hervorgehen, würden sie dazu verführt werden immer wieder mit zu bieten.

Als Sieger sehen die Verbraucherschützer nur die Betreiber der Plattformen, da sich die Geschäftsidee für die Betreiber durchaus rechnet. Durch die hohe Anzahl der Gebote stecken diese dann oft viel mehr als den normalen Warenpreis ein. Manchmal, so die Verbraucherzentrale NRW, liegen die erzielten Erlöse aus den Auktionen, gerade von Notebooks oder Spielkonsolen, bei mehr als dem Dreifachen des üblichen Preises, bei Mobiltelefonen sogar häufig über dem Fünffachen. Und das wandert dann in die Kassen der Plattform-Betreiber.

Aber letztendlich soll dieser Artikel auf onlinemarktplatz.de nur ein Hinweis auf die Funktionsweise der „Auktions“-Plattformen sein, denn jeder mündige Verbraucher sollte selbst entscheiden können, ob er diese Angebote nutzt oder nicht.