Bei eBay oder Amazon nur registriert zu sein reicht für ein gewinnbringendes Business nicht aus

Die Online-Marktplätze eBay und Amazon waren einmal todsichere Orte um zusätzlich Geld zu verdienen oder einen profitablen Internet-Handel aufzubauen. Das ist heute mehr nicht ganz so einfach, so sieht es der Autor eines Artikels in der New York Times. Die Webseiten werden von Verkäufern überschwemmt, und neue Drittanbieter-Marktplätze schießen wie Pilze aus dem Boden. Zudem ändern sich die Regeln oft. eBay verärgerte viele langjährige Verkäufer in dem die Verantwortlichen die Zahlungsoptionen einschränkten, das Verkäufer-Feedback-Verfahren änderten und das Festpreis-Format einführten, auf einer ursprünglich reinen Auktionsseite. Amazon akzeptierte plötzlich in verschiedenen Kategorien keine neuen Händler mehr und in anderen Bereichen verlangen sie eine Vorab-Bewilligung.

„Auf eBay oder Amazon nur registriert zu sein reicht für ein gewinnbringendes Business heute nicht mehr aus“, so Dennis Ceru, Professor für Betriebswirtschaft an der Babson Universität in Wellesley. Praktikable Geschäfte auf einer der Plattformen aufzubauen heißt in erster Linie rentablen Warenbestand haben, die Verfahren und Kommissionen eines jeden Marktplatzes genau erforschen, sich mit dem Kundenservice vertraut machen und einen guten Online-Ruf etablieren. Um wirklich gut zu starten sollte man folgende Ratschläge von Dennis Ceru beachten:

Grundlagen der Online-Marktplätze erforschen
Machen Sie sich mit den verschiedenen Marktplätzen, besonders mit den großen Plattformen wie eBay und Amazon, vertraut. Versuchen Sie, einige Artikel auf verschiedenen Seiten anzubieten, die gewöhnlich weniger als einen Euro kosten. Bedenken Sie, dass man immer eine Kommission bezahlen muss, die je nach Webseite zwischen 6- und 20% des Endpreises liegt. Durch das Austesten der verschiedenen Marktplätze wird man als Händler sehr schnell feststellen können, welche Seite einem am meisten liegt.

Finden Sie heraus, was genau Sie am liebsten verkaufen möchten
Scot Wingo, CEO von ChannelAdvisor, rät Newcomern auf einer Plattform immer Neuwaren anzubieten, da es für diese Artikel leichter ist einen Preis festzusetzen. Bei Sammlerstücken ist es oft schwierig einen guten Preis zu finden und sie sind auch besser in Auktionen aufgehoben.

Finden Sie Produktbereiche mit denen Sie sich identifizieren können
Versuchen Sie Nischen zu finden um keine Allerweltswaren anbieten zu müssen. Skip McGrath, unter anderem eBay-PowerSeller, hat beispielsweise mit automatischen Pfeffermühlen sein Business gestartet, damals noch eher ein Produkt, das weniger angeboten wurde. Wichtig ist auch zu beachten, dass man einen guten Großhändler hat, der große Mengen des Artikels zu günstigen Preisen anbietet, damit die eigene Gewinnspanne beim Wiederverkauf den Geldbeutel füllt.

Den richtigen Marktplatz auswählen
Ein Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die passende Plattform zu finden, den Marktplatz, auf dem sich viele Käufer ihrer Produktpalette befinden. Experten sagen, dass es besser ist, erst auf einer Seite erfolgreich zu sein, bevor man an Expansion denkt. eBay und Amazon sind für die meisten Amerikaner die Verkaufsorte der ersten Wahl. Scot Wingo erklärt dies mit dem Grund, dass hier die meisten Einkäufer vorbeischauen. Doch das Vergleichen der großen Marktplätze untereinander kann durchaus heikel sein. Zwar hat Amazon in der Vergangenheit viele eBay-Verkäufer an sich gezogen, da Amazon keine Einstellgebühren verlangt und die Händler damit keine Vorab-Kosten haben. Die gesamten Verkäufer-Gebühren auf Amazon sind häufig jedoch vergleichbar, oder sogar noch ein bisschen höher als die auf eBay. Der Verkauf auf Amazon ist automatisierter und verlangt weniger Käufer-Interaktion. Die Seite sammelt das Geld von den Kunden und deponiert es in den Verkäufer-Accounts, was vielleicht weniger Arbeit bedeutet. In den meisten Kategorien von eBay wird das elektronische Bezahlsystem PayPal oder andere Online-Bezahldienste bei Verkäufen verlangt. Amazon hat keine Versteigerungs-Formate – alle Artikel werden zu Pauschalpreisen verkauft – und die Liefergebühren werden automatisch, abhängig vom Artikel, festgesetzt. eBay-Verkäufer können ihre Lieferkosten mehr oder minder selbst festsetzen, obwohl mittlerweile in einigen Kategorien Gratisversand vorgeschrieben ist. Bei eBay können die Händler das Aussehen und das Timing der Angebote noch etwas mehr kontrollieren als bei Amazon. McGrath ist der Ansicht, dass eBay noch die bessere Auswahl ist, um Kleidung, Spielsachen und Haushaltswaren zu verkaufen. Bücher, Musik und andere elektronische Medien, sind bei Amazon besser aufgehoben.

Klare und detaillierte Angebote verfassen
Sobald man sein Produkt und den passenden Marktplatz gefunden hat, muss man sich überlegen, wie man es schafft, aus der Masse hervor zu stechen. Ein möglicher Weg ist, Artikeleinstellungen und Titel so zu verfassen, dass Interessenten alleine dadurch schon angelockt werden. Ausführliche Informationen zu dem Produkt und dem eigenen Kundenservice sind unerlässlich. Wenn möglich, hochqualitative attraktive Fotos mit einfügen, besonders dann, wenn es sich um Sammlerstücke oder gebrauchte Artikel handelt. Und nicht zu vergessen: Man muss die treffenden Schlüsselwörter für den Artikel finden. Die Artikeleinstellungen sollten den Zustand der Ware, vor allem auch vorhandene Mängel, genau beschreiben, so Steve Lindhorst, amerikanischer Berater des E-Commerce Handels und ehemaliger Ausbilder an der eBay Universität. Lieferkosten, Zusatzkosten müssen ebenfalls aufgelistet werden, damit der Käufer sofort sieht, was ihn erwartet. Händler, die „Lieferung am nächsten Tag“ oder „Geld-zurück-Garantien“ anbieten, werden noch mehr Käufer anziehen als andere. Ihre Artikelangebote sollten überzeugend und zuverlässig sein. Lesen Sie unter Umständen mehrfach Korrektur. Nicht zu viele Ausrufezeichen verwenden oder in einer Sprache schreiben, die gleich darüber hinweist, dass Sie unerfahren und nicht professionell genug sind. Geben Sie dem potentiellen Käufer das Gefühl, dass er sich bei Ihnen wohlfühlen kann. Empfehlenswert ist ebenso die Dienste von Terapeak oder HammerTap zu nutzen. Hier erhalten eBay-Händler zum Beispiel  Analysen zu  Marktplatz-Daten, die es einem leichter macht das richtige Timing zu finden oder treffende Produkt-Einstellungen zu schreiben. Zwar sind diese Services nicht kostenfrei, aber sie können mitunter sehr lohnend sein.

Die Bewertungen beobachten
Positive Beurteilungen sind unentbehrlich für den Händler. Vor allem die kleinen Verkäufer können durch schlechte Kritiken ruiniert werden. Verhindert werden kann dies unter anderem durch das Vermeiden schlechter Kommunikation zwischen Käufer und Verkäufer. Es ist besser der Käufer hat die Möglichkeit den Händler bei eventuellen Problemen auf direktem Weg zu kontaktieren, als dass er bei fehlender Kommunikation negative Kommentare abgibt.