eBay startet neue Werbekampagne in den USA

Wie das das Wall Street Journal berichtet, startete eBay gestern mit seiner neuen Werbekampagne. der Slogan der Kampagne ist: „Come to think of it, eBay„. Die Werbeaktion wird in den Printmedien, online und in TV-Spots zu sehen sein. Es ist die erste Aktion in den 18 Monaten unter Donahoe und die Geschichte der “vor Donahoe? Kampagnen war weniger brillant.

Scot Wingo beschreibt die Vorläufer der jetzigen Kampagne in seinem Blog eBaystrategies in einem kurzen Überblick wie folgt:

  • 2004 – The Power of All of Us – zu gefühlsduselig, hatte gar nichts mit Verkaufen zu tun.
  • 2005 – Find IT on eBay – ziemlich bescheiden, befasste sich mit der Produktauswahl auf dem Online-Marktplatz eBay.
  • 2006 – Do it eBay – Spaßig, aber vielleicht zu kitschig.
  • 2007 – Shop Victoriously– die letzten Anstrengungen in der Meg-Ära, 100%-iger Fokus auf Auktionen und ein Versuch Versteigerungen wieder ins rechte Licht zu rücken.
  • 2008 –  mehr oder weniger keine Kampagne, außer Coupons und Cashback-Aktionen
  • 2009 – Come to think of it, eBay

Lorrie Norrington, (noch) Präsidentin der eBay-Marktplatz-Operationen sagte gegenüber dem Wall Street Journal zur Kampagne 2009: „Wir wollen die Wahrnehmung der Käufer dahingehend verschieben, dass sie verstehen, was eBay heute ist.“ Ina Steiner meint der Slogan “Come to think of it, eBay? klinge eher wie ein verspäteter Einfall, und dass sie gespannt darauf sei, die verschiedenen Werbungen zu sehen. Das Wall Street-Journal erklärt, dass in den Werbungen Luxus-Designer-Produkte groß herausgestellt würden, neue Waren und auch Vorjahres- und Überhang-Erzeugnisse und das nach dem Motto: “der MP3 Player vom letzten Jahr spielt noch immer die Musik von diesem Jahr“. Ein anderer Slogan in den Printmedien lautet: „Holen Sie sich die gleiche Handtasche wie die Prominenten und es bleibt trotzdem noch Geld übrig für ein winziges Hündchen“.

Zusätzlich wird das E-Mail-Marketing, durch eBay „pop-up“ Shops intensiviert, wodurch den Verbrauchern die große Produktpalette der eBay-Händler näher gebracht werden soll. Normalerweise ist es heute üblich, solche Kampagnen im Vorfeld groß anzukündigen. eBay erklärte gegenüber Steiner jedoch, dass man darauf verzichtet hätte, eine konventionelle Ankündigung vorzunehmen. Stattdessen hätte man sich für eine Vorabinformation des Wall Street Journals entschieden, was in den Augen Steiners eine interessante Wahl ist, da diese Information nur für bezahlende Mitglieder des Journals erhältlich ist. Die Message für das Wall Street Journal soll heißen: „Wir sehen eine deutliche Stabilisation in unserem Business, gleichermaßen aber auch in der US-amerikanischen Wirtschaft. Wir sind sehr zuversichtlich und es ist an der Zeit wieder nach draußen zu gehen, um die Konsumenten mit dem eBay-Markennamen wieder zu fesseln.“

Scot Wingo konnte, als er die Werbekampage und den dazu gehörigen Slogan zum ersten Mal gesehen hatte, nicht viel damit anfangen – „it didn’t klick“. Erst als er in einem Idiom-Wörterbuch nachgeschaut was „Come to think of it“ bedeutet, nämlich “ich habe mich gerade daran erinnert?, konnte er sich ein wenig dafür erwärmen. Auf der anderen Seite meint er, dass eBay wirklich tolle Geschichten zu erzählen hätte, vor allem nach der langen Zeit der Unruhen und der jetzt erfolgten Kehrtwendung. Seine Werbeschlagworte wurden anders aussehen, wie z.B.: „Wir sind die Quelle für die besten Deals“ oder „Wir hatten Vertrauensprobleme, aber wir haben sie gelöst“. Andere Vorschläge von Wingo sind: „Hey, ihr kennt uns von den Auktionen. Jetzt aber haben wir großartige Festpreis-Angebote“. Stattdessen aber sagt eBay: „hey, vergesst uns nicht“ oder sogar noch schlimmer: „vielleicht habt ihr uns schon vergessen“. Wingo mag zwar den Inhalt der Werbeaktion, während er den Wahlspruch als zu schwach ansieht. eBay sei ein 60 Milliarden Dollar Marktplatz, die Comeback–Aktion jedoch gibt auch ihm das Gefühl, einer nachträglich schnell gezimmerten Idee.