Vertreibt Amazon seine Drittanbieter mit einer Eigenmarke?

Der Internet-Händler Amazon.com vertreibt, zumindest in den USA, ab sofort auch Erzeugnisse aus eigener Produktion. Unter dem Label AmazonBasics  startete Amazon am vergangenen Samstag den Verkauf erstrangiger Produkte zu günstigen Preisen. Den Anfang macht Elektronik-Zubehör, wie Audio-Video-Kabel und Rohlinge, weitere Produkt-Kategorien sollen demnächst folgen.

Das Unternehmen erklärte, dass man die Absicht habe, die Linie in den kommenden Monaten auch auf den internationalen Seiten einzuführen. Ein konkretes Datum für die deutsche Amazon-Webseite steht noch nicht fest.

Die Neuigkeit wird wahrscheinlich viele der Drittanbieter auf der Amazon.com-Seite beunruhigen. Diese Händler hatten ja auch schon die Bedenken dahingehend geäußert, dass Amazon Zugang zu ihren Verkaufsdaten und ihren Einkaufsquellen hat. Jetzt müssen sie zusätzlich darüber besorgt sein, dass Amazon direkt in Verhandlungen mit den Herstellern tritt, wodurch Amazon die Preise der Drittanbieter erneut unterbieten könnte – und zwar dann bald in jeder Kategorie. Händler, die Bedarfsartikel oder Gebrauchtwaren anbieten, werden sich hier wahrscheinlich in Zukunft größeren Schwierigkeiten gegenüber sehen. Händler, die differenzierter Waren anbieten können und auch in der Preiskalkulation mehr Spielraum haben, werden zukünftig in der E-Commerce-Welt die besseren Chancen haben.