Bericht über die Vorlage der eBay-Petition in Straßburg

Wie bereits heute morgen berichtet, hat eBay heute das Europäische Parlament in Straßburg dazu aufgerufen, unfaire Online-Vertriebsbeschränkungen zu verbieten, die Internet-Händler benachteiligen und zu höheren Verbraucherpreisen führen.

eBay hatte uns von Onlinemarktplatz.de dazu eingeladen, die Vorlage der Petition vor Ort mit zu verfolgen und somit die Veranstaltung aus erster Hand zu dokumentieren.

“750.000 Europeans say yes to lower prices for goods online”

Die Veranstaltung begann gegen 8.45 Uhr damit, dass Alex von Schirmeister (Foto), European Head of Business Development bei eBay, vor ca. 50 versammelten Gästen ein riesiges Plakat enthüllte, auf dem in großen Buchstaben dargestellt war, dass bisher über 750.000 Europäer die Petition unterzeichnet haben. – Davon alleine über 200.000 Menschen aus Deutschland und dies ein grandioses Zeichen dafür ist, dass sowohl Käufer als auch Verkäufer sich dafür einsetzen, dass Waren ohne Beschränkungen online verkauft werden dürfen.

Danach trat Mary Honeyball (Foto), Europaabgeordnete für die Labour Party für London, ans Mikrofon. Sie erklärte dass sie die Petition eBays persönlich unterstützt und sich dafür einsetzt, dass ein freier Online-Handel stattfindet und Markenhersteller den Verkauf von Waren über das Internet nicht ganz verbieten oder an strenge Auflagen knüpfen dürfen. Honeyball selber ist eine begeisterte Online-Shopperin und berichtete von einigen ihrer Online-Käufe und ihre damit gemachten positiven Erfahrungen. Sie selber erfuhr auch erst durch einen Newsletter eBays davon, dass es die Petition gibt und trat danach mit eBay in Kontakt, um ihre Unterstützung anzubieten.

Im Anschluss sprachen 3 europäische Powerseller nacheinander über ihre Erfahrungen mit dem Verkauf bestimmter Marken auf eBay und in Onlineshops und den Auflagen durch die Hersteller. John Pemperton, größter Verkäufer von Bekleidung auf eBay.co.uk, berichtete, dass er 40% seiner Waren über die Grenzen hinaus in die ganze Welt sendet und dies nur dadurch möglich ist, dass er seine Waren frei im Internet anbieten kann, was jedoch leider nicht für alle Marken gilt. Auch er wurde in der Vergangenheit mehrfach von großen Markenherstellern dazu aufgefordert, seine Online-Handelsaktivitäten einzuschränken.

Auch Andreas Müller, Powerseller auf eBay.de, berichtete darüber, dass er häufiger Marken nicht bzw. nur mit größeren Auflagen online verkaufen darf. Er erzählte auch davon, dass er von einem Hersteller dazu aufgefordert wurde, Auktionen mit einem Startpreis von einem Euro zu stoppen, andererseits würde er nicht mehr beliefert werden.

In einem Gespräch mit uns betonte Alex von Schirmeister auch noch einmal, dass nicht jeder Hersteller gegen Online-Verkäufe sei und eBay bereits mit einigen großen Herstellern seit längerer Zeit erfolgreich zusammen arbeitet. Jedoch sollte grundsätzlich die rechtliche Grundlage für die Beschränkung von Verkäufen entzogen und somit ein freier Warenhandel ermöglicht werden. Das derzeitige Gesetz ist bereits 10 Jahre alt und stammt damit aus einer Zeit, als der Handel über das Internet noch keine große Rolle spielte. Dies hat sich jedoch geändert und von daher sollten die Gesetze an die heutigen Gegebenheiten und die Wünsche von den Menschen in Europa angepasst werden.

Es bleibt interessant, ob die Abgeordneten des Europäischen Parlaments angesichts der Zahl von 750.000 Unterzeichnern die Gesetzeslage nicht so ändern werden, wie es im Zeitalter des Internets sein sollte.

Wir danken eBay für die Einladung und begleiten auch in Zukunft die Entwicklung in diesem Bereich und halten unsere Leser auf dem Laufenden, da wir von Onlinemarktplatz.de denken, dass dies ein sehr wichtiges Thema ist und Studien zeigen, dass bereits mehr als 50% aller Online-Händler mit den derzeitigen Beschränkungen zu tun hatten.

Die Petition kann weiterhin unter folgender Adresse gezeichnet werden.