eBay Indien – eine Erfolgsgeschichte –

Auf business-standard.com hat sich ein Autor die Frage gestellt und auch zum Teil beantwortet, was eBay Indien zu dem gemacht hat, was es heute ist. Der indische E-Commerce hat sicherlich seine größten Erfolge aus eBay Indien gezogen. Aber was treibt einen indischen Käufer, der immer noch damit hadert, seine Kreditkarte im Netz zu benutzen, dazu, auf eBay einzukaufen? Laut dem Länder-Manager eBay Indiens Ambareesh Murty, liegt der Erfolg des indischen Marktplatzes in der Bequemlichkeit, die das indische eBay-Portal den Kunden bietet: „Unser Erfolg basiert auf unseren 3 Losungen – Sicherheit, Bequemlichkeit in der Anwendung und Werte. Natürlich hatten wir auch den Vorteil die ersten zu sein, aber wir ebenso wollten das Online-Einkaufen einfach(er) gestalten.“

Gemäß eine Studie des Online-Marktforschungsunternehmens JuxtConsult aus dem Jahr 2009, gibt es 9 Millionen indische Internet-Surfer, die nur Gegenstände im Netz suchen und nicht kaufen. 3,5 Millionen hingegen kaufen tatsächlich im Internet ein. Glaubt man den ComScore Daten für Indien, war eBay unter den indischen Auktionsseiten im Juli 2009 die beliebteste Webseite. Die Zahlen sprechen für sich selbst. Hatte eBay im Jahr 2005 etwa 1 Million registrierte Nutzer, so waren es am 30. Juni 2009 3,3 Millionen registrierte eBay-User. Die Anzahl der Artikeleinstellungen stieg von 75.000 im Jahr 2005, auf heute 300.000 an. Noch bedeutender ist, dass PaisaPay, das indische Pendant zu PayPal, von mittlerweile 70% der Käufer genutzt wird (2008: 54%).

Avnish Bajaj, Mitbegründer von bazee.com, eine Plattform die eBay 2004 erwarb, glaubt, dass eBay Indien deshalb funktioniert, weil eBay den Fokus auf Indien gerichtet hat und dabei geblieben ist. Avnish Bajaj: „Nach der Dotcom-Pleite haben verschiedene E-Commerce-Player diesen Sektor verlassen, weil sie entweder dachten es ist zu früh für Indien, oder, dass es für Indien nicht die richtige Entscheidung ist. Auf der anderen Seite wussten wir, es ist noch sehr früh und wir werden Probleme haben, aber dann suchten wir nach einer Lösung.“

Von Beginn an war eBay in Indien mehr eine Festpreis-Plattform als eine Auktionsplattform, wie es im Mutterland der Fall war. „Vorrangig ist Indien eine Festpreis-Plattform, denn zwei Drittel der Transaktionen auf dem Portal sind Festpreis-Verkäufe. Auktionen folgen erst danach und dann kommen gleich dahinter die Kleinanzeigen“, so Murty. Allerdings fügt er hinzu, dass in der Produktkategorie Schmuck die Auktionen die bevorzugte Einkaufsmethode darstellen.

Die andere Sache, die eBay Indien einen Vorteil brachte ist der Umstand, dass eine Menge an Features in Indien direkt entwickelt wurden, so wie auch PaisaPay. Marktexperten sagen, dass, auch wenn eBay ein anderes Modell darstelle, eBay Indien dazu beigetragen hat, den indischen E-Commerce-Markt weiter zu entwickeln. „Zum einen ist es ganz klar das Modell eBay, zum anderen aber auch die Bemühungen eBays im Online-Geschäft Fuß zu fassen“, so Muaralikrishnan B, Direktor Category and Product Management. So ist zum Beispiel ein Teil des Unternehmens-Fokus auf neue eBay-Nutzer gerichtet. Sie erhalten über 3 Monate volle Unterstützung. Während dieser Zeit gibt ihnen ein Coach Tipps, damit sie ihr Business optimal aufbauen können. Die Ratschläge umfassen das Anmelden eines eBay-Händler-Accounts, Auswahl der anzubietenden Produkte, Gestaltung der Artikeleinstellungen, Liefermodalitäten und viele Feinheiten mehr. Zudem beobachten die eBay-Mitarbeiter auch die Offline-Welt hinsichtlich der verschiedenen Produkte. Muaralikrishnan erklärt, dass man in der Online-Welt sehr schnell reagieren muss und am besten die Produkte bereits auf dem Online-Marktplatz anbietet, bevor sie in den stationären Läden zu haben sind.

Alles in allem ist der Online-Marktplatz eBay in Indien weiter im Aufwärtstrend und die Verantwortlichen in Indien werden alles daran setzen, dass es auch in Zukunft so bleiben wird.