PayPal sagt Amazons Flexible Payments Service den Kampf an

Wir berichteten bereits Anfang Juli von einer interessanten Neuerung beim PayPal-Checkout. Die amerikanische Presse weiß mehr zu bevorstehenden Änderungen beim Online-Bezahldienst PayPal: PayPal hat Pläne bestätigt, wonach das Unternehmen eine neue API in Gang setzen wird, um Entwicklern ein einfacheres Set an Tools an die Hand zu geben, sodass sie Bezahl-Features in ihre Applikationen integrieren können. Adaptive Payments, so der Name, soll die Antwort aufauf Amazons Web-Service Flexible Payments Service (FPS) sein, so Kenner der Szene.

Der Web Service FPS, mit dem sich Zahlungen tätigen lassen, nutzt die bei Amazon schon verfügbare Bezahlstruktur und eröffnet sie der Allgemeinheit. Man kann damit auch Micro-Payments durchführen, die dann bei Amazon automatisch zu einer Einzeltransaktion zusammengefasst werden. Die Bezahlmöglichkeit kann vom Endverbraucher dann auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt werden: Über Kreditkartenzahlung, Banktransfer oder Amazon Payments. Amazon kümmert sich dabei um die Abwicklung und auch Dinge wie Sicherheit und ähnliches.

PayPal will die neue API am 23. Juli 2009 vor einem kleinen Publikum präsentieren. Wann sie endgültig an den Start gehen wird ist noch nicht klar. TechCrunch hat als erstes die Informationen darüber gehabt, die dann von offizieller Stelle bestätigt wurden: „Obwohl wir nicht geplant hatten unsere internen Dokumente so frühzeitig mit der Öffentlichkeit zu teilen, geben wir nun bekannt: Ja, es ist wahr, dass PayPal die erste und einzig weltweit agierende Plattform sein wird, die offen für Drittanbieter-Entwickler, ihnen erlauben wird, ihre Ideen zu Geld zu machen“, so Osama Bedier, Vizepräsident Plattform und Technologie bei PayPal. Damon Hougland, Senior Direktor PayPal Plattform fügt hinzu: „Wir denken, dadurch dass wir eine globale Bezahl-Plattform anbieten eröffnen sich unzählige Möglichkeiten für Entwickler, neue Einkommensströme zu schaffen…“Das neue Bezahlsystem gibt sowohl Nutzern als auch Entwicklern mehr Flexibilität hinsichtlich der Bezahlmöglichkeiten und deren Abwicklung. Ein Nutzer hat damit nun die Möglichkeit Geld an mehrere Empfänger mit nur einer Zahlung zu tätigen, sogenannte „Parallele Zahlungen“, aber auch „Chained Payments“, eine Art Ketten-Bezahlung, bei der das Geld zuerst an einem Empfänger gesandt wird, der dann einen entsprechenden Teil der Summe dem einem oder mehreren anderen Empfängern weiterleitet. Diese Eigenschaft, die vorher den Entwicklern, die PayPal verwendeten, nicht zur Verfügung stand, macht es nun möglich, zu einer Art Bezahlsammelstelle zu werden. Hier können mehrere Transaktionen in einer einzelnen größeren verschmelzen und die Kosten des Bezahlprozesses verringern.

Die neue PayPal-API unterstützt ebenso Micro-Payment-Transaktionen, wodurch die Tür zu einer Vielzahl von neuen Services geöffnet wird. Noch nicht unklar welchen Preis PayPal für das neue Angebot ansetzen wird. PayPal hat anscheinend gespürt, dass durch Amazons FPS ein immer stärker werdender Druck ausgeht, da durch FPS mehr Flexibilität gewährleistet ist als durch PayPals Direct Payments API. Jetzt mit Adaptive Payments ist PayPal auf dem Weg zurückzuschlagen.