Globale Wirtschaftskrise triff auch eCrime-Industrie

Die Monatsauswertung der G Data Security Labs hat ergeben, dass die Malware-Community seit Beginn des Sommers ihre Aktivitäten zurückzufahren hat. Die G Data Untersuchungs-Methodik stützt sich auf Malware mit gleichen Code-Eigenschaften, so wie sie auch bei Signaturen erfolgt. G Data zählt und kategorisiert bei dieser Forschungsweise nicht die einzelnen schädlichen Dateien, sondern zählt die Malware-Typen, durch die viele unterschiedliche Einzeldateien als gleiche Malware erkannt werden können.

Die Juni-Analyse zeigt eine eindeutige Verringerung bei neuen Computerschädlingen. Lag die Anzahl der Schädlinge im Mai 2009 noch bei 120.000, so waren es im Juni etwas mehr als 83.000, was einem Rückgang von 30% entspricht. G Data Security-Experte Ralf Benzmüller führt diesen Rückgang auch auf die Rezession zurück, die nun ebenso bei den Internet-Betrügern angekommen ist. Benzmüller mahnt jedoch dies als eine allgemeine Entspannung anzusehen. Nach seiner Einschätzung handelt es sich gegenwärtig nur um ein vorübergehendes Tief: „Wir beobachten dieses Phänomen in jedem Jahr aufs Neue. Zu Beginn der Urlaubszeit sinkt die Zahl neuer Computerschädlinge. Ein Grund hierfür liegt in der weltweit beginnenden Reisezeit, denn dann nimmt erfahrungsgemäß auch die Anzahl aktiver Internet-Nutzer ab. Ein Einbruch um mehr als 30% ist damit aber nicht zu erklären.“ Vielmehr gehen die Experten davon aus, dass die globale Wirtschaftskrise die eCrime-Industrie geschwächt hat, da die Schattenwirtschaft nach streng wirtschaftlichen Gesichtspunkten handelt: Angebot und Nachfrage bestimmen das Geschäft, da macht auch die Internetkriminalität keine Ausnahme.

Folgende Top 5 Malware-Kategorien sind im Umlauf:

  1. Trojaner:   28.8% (Vormonat 31.2%)
  2. Downloader: 23.4% (Vormonat 25,6%)
  3. Backdoor:   19.9% (Vormonat 13.8%)
  4. Spyware:    15.9% (Vormonat 13.6 %)
  5. Worms:      4,0 % (Neueinsteiger)

Top-5 der Virus-Familien:
Anhand von Analogien im Programmcode wird Malware von G Data in Familien eingeteilt. Die Zahlen zeigen die leistungsfähigsten Malwarefamilien.

  1. Buzos: 5,2 %
  2. Bifose:  5,1 %
  3. Hupigon: 4,3 %
  4. Magania: 3,5 %
  5. Poison:  2,5%