Skypes Börsengang könnte sich deutlich verzögern

Der für 2010 geplante Börsengang von Skype könnte sich unter Umständen erst einmal verzögern. Grund hierfür ist ein noch ungeklärter Rechtsstreit zwischen eBay und den Skype-Gründern Zennstrom und Friis. Hierbei geht es um Joltid, einer von Zennstrom und Friis gegründeten Firma, deren Peer–to-Peer Technologien eBay in Lizenz nutzen durfte, diese aber von den Skype-Gründern widerrufen wurde. Das Schicksalhafte daran, diese Technologien sind das Kernstück des Telefonieanbieters Skype. Ohne diese Technologien wäre Skype auch nicht mehr das von John Donahoe immer als „großes alleinstehendes Business“ angepriesene Unternehmen. Ohne die Joltid Technologie müsste Skype komplett neu aufgebaut werden und ist so in den Händen von eBay gegenwärtig eine tickende Zeitbombe.

Ein erster Gerichtstermin in London im April dieses Jahres ist bereits fehlgeschlagen und der neu anberaumte Gerichtstermin ist für das erste Quartal des Jahres 2010 vorgesehen, also genau zu dem Zeitpunkt des angekündigten Börsengangs. Das Unternehmen Skype vorher zu veräußern, wäre wenig Erfolg versprechend, denn welcher potentielle Käufer würde unter den gegebenen Umständen in den Telefonanbieter investieren. Und wenn ja, hätte der kommende Gerichtstermin erhebliche Auswirkungen auf den Verkaufspreis.

Verliert eBay vor Gericht, dann könnten die Skype-Gründer das Unternehmen Skype zum Scheitern bringen und der Telefonieanbieter wäre komplett deaktiviert. Eigenartig ist nur, dass die damals für den Skype-Ankauf Verantwortlichen nicht sichergestellt haben, das vollständige Paket zu kaufen, denn die Katze im Sack zu erwerben ist ein vorprogrammiertes Desaster. eBay und Joltid Ltd. waren beide zu einer Stellungnahme nicht bereit.