Globaler Konjunkturrückgang trifft nun auch Medien- und Unterhaltungsindustrie

Wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in der Studie „Global Entertainment and Media Outlook 2009-2013“ aufzeigt, lässt der globale Konjunkturrückgang die weltweite Medien- und Unterhaltungsindustrie erstmals seit Beginn des Internet-Booms schrumpfen. Im Jahr 2009 werden die internationalen Branchenerlöse gegenüber dem Vorjahr um wahrscheinlich 3,9% auf knapp 1,35 Billionen Dollar fallen. Verantwortlich für den Rückgang sind in erster Linie enorme Verluste bei den Werbeeinnahmen. Diese dürften 2009 um 12,1% auf zirka 421,1 Milliarden Dollar zurückgehen und sich in Abhängigkeit von der Wirtschaftsentwicklung erst ab dem Jahr 2011 wieder schrittweise bessern.

Bei den Ausgaben der Verbraucher für TV, Musik, Film, Print- und Internetmedien sowie den Online-Zugang prognostizieren die Experten für 2009 einen Rückgang um 1,2% auf rund 706,8 Milliarden US-Dollar. Frank Mackenroth, Partner und Leiter der Branchengruppe Entertainment & Media bei PwC stellt fest: „Die gegenwärtige Rezession trifft die Medienbranche härter als alle vorausgegangenen. Sie stellt sogar die Krise nach dem Aus der New Economy zu Beginn des Jahrtausends in den Schatten. Denn nicht nur die Werbeeinnahmen sinken massiv, sondern auch die Verbraucher geben erstmals seit Jahren weniger aus“.

Ein sichtbares Wachstum in der Werbeindustrie ist, so die Fachleute, erst ab 2011 wieder zu erwarten. Nach der abflauenden Entwicklung der Jahre 2009 und 2010 werden sich die Medienmärkte dann wieder beleben, sodass die Einnahmen aus Konsumentenausgaben und Werbung zwischen 2009 und 2013 pauschal um durchschnittlich 2,7% pro Jahr auf 1,6 Billionen Dollar zulegen dürften. Die Studie sagt für die deutsche Branche zwischen 2009 und 2013 einen leichten Anstieg von jährlich 0,8% auf etwa 99,5 Milliarden Dollar voraus. Dabei dürften die Verbraucherausgaben um durchschnittlich 0,9% auf 59,9 Milliarden US-Dollar steigen, während die Werbeeinnahmen voraussichtlich um 1,8% auf knapp 22,1 Milliarden Dollar sinken werden.

Die Verbreitung digitaler Inhalte über das World Wide Web ist der bestimmende Wachstumstreiber der nächsten Jahre. Die Konsumenten werden alleine für den stationären und mobilen Internet-Zugang im Jahr 2013 rund 333,6 Milliarden Dollar ausgeben, was zirka 20% der gesamten Endverbraucherausgaben in der Medien- und Unterhaltungsbranche entspricht. Im Jahr 2008 lag dieser Anteil erst bei 15%.Frank Mackenroth stellt abschließend fest: „Für die Medien- und Unterhaltungsindustrie ist die fortschreitende Digitalisierung angesichts der Wirtschaftskrise eine große Herausforderung. Doch trotz sinkender Umsätze darf die Branche Investitionen in neue Geschäftsmodelle nicht aufschieben. Wie schnell das Internet etablierte Strukturen verändern kann, zeigt die Entwicklung in der Musikindustrie“.