T-Mobile möchte nun doch an Skype mitverdienen

Wie wir bereits im April berichteten, und was im Grunde vorhersehbar war, ist, dass unter anderem die Deutsche Telekom-Tochter T-Mobile die Nutzung des Internet-basierten Telefondienstes Skype auf dem iPhone blockieren wird. Dieser Fakt ist damals durch einen Sprecher des Anbieters bestätigt worden: „Durch eine massenhafte Nutzung von Skype droht eine Überlastung der Netze und, damit einhergehend, eine Verringerung der Gesprächsqualität. Auch in rechtlicher Hinsicht bestehen keine Bedenken gegen eine Blockade, da von Seiten Apples keine zwingenden Vorgaben gemacht worden sind, die von Skype angebotenen Dienste zuzulassen“, stellte der T-Mobile-Sprecher Alexander von Schmettow gegenüber der Wirtschaftswoche fest.

Die Deutsche Telekom hatte sich bisher quer gestellt, wenn es um die Nutzung von VoIP-Diensten ging. So wollte das Bonner Unternehmen den Service Skype, mit dem gratis über das Internet telefoniert werden kann, auf Mobiltelefonen wie dem Blackberry oder iPhone komplett sperren.

Jetzt allerdings scheint T-Mobile zurückzurudern, denn T-Mobile, die Mobilfunksparte der Deutschen Telekom, will doch eine Option für Internet-Telefonie anbieten, so die Telekom Anfang dieser Woche. Der Mobilfunkprovider will ab Sommer nun doch VoIP-Telefonie beispielsweise mit Skype erlauben. T-Mobile-Kunden sollen ab Sommer im UMTS-Netz des größten Mobilfunkprovider VoIP-Telefonate führen können so die Telekom auf ihrer Homepage. T-Mobile führt hierzu eine Option für die Tariffamilien „Combi und Complete“ ein. Die Kosten dafür werden gestaffelt und sind vom jeweils gewählten Tarif abhängig. Der Startpreis beträgt 9,95 Euro. Genauere Informationen zu den Tarifen will die Telekom später bekanntgeben.

Georg Pölzl, Sprecher der T-Mobile Geschäftsführung: „Zwar baut T-Mobile mit dem Angebot eine Brücke zwischen den unterschiedlichen Kundenwünschen nach möglichst günstigen und innovativen Angeboten. Allerdings sind für ein solches Angebot zusätzliche Investitionen in das Netz notwendig, die nicht auf die gesamte T-Mobile-Kundschaft umgeschlagen werden sollen. Es wäre den Kunden, die kein VoIP nutzen möchten, nicht zumutbar, wenn diese Mehrkosten auf alle Kunden verteilt würden. Deshalb ermöglichen wir durch die Optionstarife die Nutzung von Internet-Telefonie, während sie im Übrigen ausgeschlossen bleibt.“

Was bereits im April einige User vermuteten ist also eingetreten, T-Mobile hat Skype boykottiert, um eine neue, kostenpflichtige Option zur Nutzung von VoIP-Telefonaten einführen zu können – die PR hat es kostenlos dazu gegeben.