Große Mengen an Suchergebnissen bei der Internet-Suche sind kontraproduktiv

Eine Studie von Forschern am „Helsinki Institute for Information Technology (HIIT)“ hat ergeben, dass große Mengen an Resultaten bei einer Internet-Suche Nutzer all zu leicht erdrücken können. Es ist wohl eher so, dass User von den Ergebnissen besser profitieren können, wenn die Resultate gering gehalten werden.

Wie die Studie ergab, hatten die Teilnehmerein es als ein für sie eher befriedigendes Ergebnis empfunden, wenn beispielsweise statt 24 Google-Suchresultaten nur 6 angeboten wurden. Im Gespräch mit pressetext erklärte Antti Oulasvirta, Wissenschaftler am HIIT: „Der Anwender steht vor dem Problem, überhaupt ein relevantes Resultat zu finden. In Sachen Auswahl ist weniger dabei letztendlich mehr.“ Der Experte weiter: „Es hilft einfach nicht, dem User alle Ergebnisse auf einmal vorzusetzen. Das ist bei den Dutzenden Millionen Treffern, die Google bei Suchen nach Prominenten wie “Britney Spears” oder bekannten Unterhaltungsthemen wie “Star Trek” gar nicht möglich.“

Eine kleinere Auswahl an Suchresultaten kann also ihre Vorteile haben. Leider bleibt die Frage danach unbeantwortet, wie viele Suchergebnisse je Seite bei Nutzern zu größter Zufriedenheit führen könnte. Oulasvirta meint, dass 24 Resultate in jedem Fall zu viele seien. Zehn Ergebnisse jedoch, wie sie etwa bei Google normalerweise pro Seite angeboten würden, könnten aber ein guter Wert sein. Um das detaillierter zu erforschen, wäre ein großes Online-Experiment ideal, so der Wissenschaftler Oulasvirta.

Das wahrscheinlich in diesem Monat noch startende Angebot WolframAlpha wird im Gegensatz zu klassischen Suchmaschinen anhand seiner gesammelten Daten eine konkrete Antwort auf Fragen berechnen. Ob dieser Ansatz den Durchschnitts-Nutzer tatsächlich ansprechen kann, ist nach Meinung von Oulasvirta fraglich.

Das Phänomen, dass eine kleinere Auswahl für Menschen anscheinend angenehmer ist, haben Forscher schon in anderen Bereichen beobachtet. An der Studie im Bereich Internet-Suche war neben dem HIIT auch der US-Psychologe Barry Schwartz mit von der Partie. Er hat im Jahr 2004 in seinem Buch “The Paradox of Choice: Why More Is Less” die Ansicht vertreten, dass eine geringe Produktauswahl Ängste bei Verbrauchern abbauen kann.