Alterskontrollen im Netz sollen in England verschärft werden

In Großbritannien werfen Organisationen zum Schutz von Minderjährigen den Internet-Händlern vor, dass Kindern und Jugendlichen der Zugang zu gefährlicher Ware zu leicht gemacht wird. Es sei für Kinder kein Problem, über das Internet Messer, Alkohol oder gewalttätige Videospiele zu bestellen.

Wie die BBC jetzt berichtet, soll ein Gesetzesvorschlag im „House of Lords“ Online-Händler dazu zwingen, die Alterskontrollen im Netz zu verschärfen. Bei einem Test von 12 verschiedenen Webseiten sei herausgekommen, dass die Überprüfungen des Alters der Konsumenten viel zu lasch gehandhabt werden. Hier reiche es nicht mehr aus, nur ein Kreuz in ein einfaches Kästchen zu machen.

Bei insgesamt 20 Artikeln, wie bei Messern, Alkohol, Tabak, nicht-jugendfreien Videospielen und DVDs, Lösungsmitteln und Farbspraydosen, wären die Auflagen nach Einführung des Gesetzes verpflichtend. Ein bewachter Probelauf mit einem 16-Jährigen zeigte auf, dass er erfolgreich auf 12 unterschiedlichen Websites Messer, Alkohol und nicht-jugendfreie DVDs und Spiele kaufen konnte. Seine Prepaid-Kreditkarte war indes mit seinem richtigen Alter registriert.

Die Kooperationsbereitschaft der Händler ist in jedem Fall gegeben, so die Organisationen. Man begrüße von Seiten der Händler die Initiative und nehme das Thema ernst. Angeblich seien auch nie wissentlich bedenkliche Waren an Jugendliche veräußert worden. Bei den Testkäufen hatten nur 3 der insgesamt 12 Händler nach dem Alter des Kunden gefragt. Dieser jedoch hatte ein falsches Alter angegeben und die Ware dann trotzdem erhalten. Für die Initiatoren ein Hinweis dafür, dass Handlungsbedarf besteht: „Obwohl es sich nur um eine Stichprobe handelt, zeigen unsere Ergebnisse, welchen Gefahren Minderjährige im Internet anscheinend ausgesetzt sein können.“