Business Week: eBay ist noch nicht verloren

Douglas MacMillan, der Autor eines Artikels, der nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen eBays in der Business Week erschienen ist, sieht eBay noch nicht als verloren an und titelt mit „Good News from eBay“. Klar ist, die Verkäufe sind im Q1/2009 gesunken, aber der Gewinn hat die Erwartungen dennoch übertroffen. PayPal und Skype sind zudem wertvoller als je zuvor. Für jeden Indikator bei eBays Abwärtsspirale in den Q1-Zahlen, gab es für den Autor trotzdem immer noch ein „aber“. Die Verkäufe sind im Jahresvergleich um 8% gesunken, aber sie waren höher als die Schätzungen, die die das Unternehmen im Januar 2009 vorhersagte. Der Gewinn fiel um 21% im Vergleich zum Jahr 2008 auf 0,39 USD je Aktie, aber auch hier lag der Wert ebenfalls über den Erwartungen der Wall Street Analysten (im Mittel 0,33 USD). Die Transaktionen auf der Webseite, das Auto-Segment ausgeschlossen, fielen um 16%, aber die Festpreis-Verkäufe auf der eBay-Seite sind um 12% angestiegen. John Donahoe erklärte dazu: „Jedes Format, außer dem Auktions-Format, wächst schneller als der E-Commerce.“

Jim Friedland, ein Analyst von Cowen & Co  wird mit den Worten zitiert: „Das Unternehmen deutet an, dass man davon ausgeht, dass die wirtschaftliche Lage nicht schlechter wird. Das wiederum ruft bei den Investoren Erleichterung hervor.“ Die Vorbehalte weisen daraufhin, dass John Donahoe Fortschritte machen könnte, wenn auch langsam, da er mit einer Besserung erst nach seinem 3-Jahresplan im Jahr 2012 rechnet.

Business Week: PayPal gewinnt immer mehr an Boden, ein anderer heller Stern am eBay-Himmel. 32% der Gesamt-Einkünfte des Unternehmens wurden durch den Online-Bezahldienst erwirtschaftet. „PayPal könnte vielleicht für das Unternehmen eBay wichtiger werden, als sein Kerngeschäft – die Shopping-Seite, so Sandeep Aggarwal von Collins Stewart, denn es gibt keinen direkten, starken Mitbewerber in diesem Geschäftsbereich.“

Natürlich wird die Abwendung vom Auktions-Geschäft hin zum Festpreis-Format, und damit zu einer traditionellen E-Commerce-Seite nicht alle eBay-Wehwechen heilen. Und eine der größten Herausforderungen Donahoes wird die Bedrohung durch Amazon bleiben. Das zeigte sich auch in den neuesten Daten des März von ComScore: Die Besucherzahlen auf der eBay-Webseite lagen im März 2009 bei 70 Millionen. Letztes Jahr lagen sie noch bei 80,1 Million Besuchern. Amazon holte von 50 Millionen auf 61 Millionen auf. Der Internet-Gigant Amazon ist also auf der Überholspur. Zwar klatschen die Analysten Beifall für die gegenwärtigen Initiativen eBays, die die User zurück ins Boot holen sollen, dennoch beäugen sie alles mit sehr großer Vorsicht.

Man wird eBay wohl die Zeit geben müssen, um sich den Gegebenheiten anzupassen und Donahoe selbst rechnet für das 2. Vierteljahr mit Einkünften, die weiterhin relativ niedrig sein werden. Auch sagte er den Investoren und Analysten: „Wir werden die Rolle, die die Technologie in unserem Unternehmen spielt, in der nächsten Zeit weiter vergrößern, um innovativer zu werden und bessere Nutzer-Erfahrungen liefern zu können.“  Vielleicht ist ja doch noch nicht alles verloren bei eBay.