eBay Quartalszahlen: PayPal und Skype wachen, Kerngeschäft schrumpft

eBay hat am Mittwoch, dem 22. April 2009, in San José um 14:00 Uhr Ortszeit, 23:00 Uhr unserer Zeit, seine Zahlen für das erste Quartal 2009 veröffentlicht. Was von vielen Experten bereits prophezeit wurde, ist eingetreten: Das Herzstück eBays, die Marktplätze, haben weiter nachgelassen. Der Umsatz für das erste Quartal 2009 liegt bei 2,02 Milliarden US-Dollar, was im Jahresvergleich einem Rückgang von 171,6 Millionen Dollar entspricht, vorrangig herbeigeführt durch den Einfluss des starken Dollar und wie schon erwähnt dem Rückgang der Marktplätze aufgrund der schwierigen makroökonomischen Bedingungen.

Der Konzern erwirtschaftet erneut etwa 54% seiner Umsätze außerhalb der USA. Der GMV-Wert (Gesamthandelsumsatz) lag hier bei 10,8 Milliarden US-Dollar für Q1/09, was einem Rückgang von 16% im Jahresvergleich entspricht. Der Kleinanzeigenmarkt wuchs um 23%. Der Netto-Gewinn beläuft sich, auf GAAP-Basis (US-amerikanische Vorschrift der Rechnungslegungsgrundsätze) auf 357 Millionen Dollar (-103 Millionen Dollar zu Q1 2008), oder 0,28 Dollar je Aktie (zu vorher 0,34 Cent). Ohne Sondereinflüsse (Non-GAAP-Basis) verbuchte eBay einen Gewinn von 500 Millionen Dollar oder 0,39 Cent.Die Gewinnspanne auf GAAP-Basis liegt im Vergleich zum Vorjahr niedriger bei 20,9%, im gleichen Vorjahreszeitraum bei 25,2%.

Der betriebliche Cash-flow liegt bei 668,5 Millionen US-Dollar (766 Millionen Dollar in Q1-2008). Der Cash-Flow stellt die Nettozuflüsse liquider Mittel aus Umsatztätigkeit und sonstigen laufenden Tätigkeiten dar und ist einer der wichtigsten Indikatoren der Zahlungskraft und damit der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens.

John Donahoe kommentierte die Zahlen wie folgt: „Wir haben im ersten Quartal 2009 solide Resultate abgeliefert und bewegten uns aggressiv in die Richtung, unser Portfolio für ein Langzeitwachstum hin zu stärken. In einer makroökonomischen Umgebung, die eine große Herausforderung darstellt, konzentrierten wir uns auf unsere betriebliche Disziplin und auf eine strenge Abwicklung unserer Wachstums-Prioritäten für die nächsten 3 Jahre, hinsichtlich dem E-Commerce und dem Online-Bezahlgeschäft.“

Die Zahlen lagen in etwa gleich mit den Schätzungen der Analysten. Die Aktie von eBay notiert vor Börsenschluss am 22. April 2009 14,28 Dollar (+1,56%). Im nachbörslichen Handel kletterte die eBay-Aktie um 6% auf 15,63 Dollar.

PayPal, der Online-Bezahldienst von eBay, hingegen konnte im 1. Quartal 2009 den Umsatz erneut (auf 643 Millionen US-Dollar) steigern. Im Jahresvergleich bedeutet dies eine Steigerung um 11%. Der Gesamtwert der Zahlungen (TPV) lag bei 15,86 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg um 10% im Jahresvergleich.

Skype machte einen Umsatz von 153,2 Millionen US-Dollar, was im Jahresvergleich einem Wachstum von 21% entspricht. Zudem konnte Skype 37,9 Millionen neue Nutzer hinzugewinnen und zählt mittlerweile 443,2 Millionen registrierte User.

Den Ausblick für das erste Quartal im Jahr 2009 sahen die Verantwortlichen am 22. Januar 2009, bei der Bekanntgabe seiner Q4-Zahlen wie folgt: Einen Nettoumsatz, der zwischen 1,8 und 2,05 Milliarden US-Dollar liegt, mit einem Gewinn pro Aktie von 0,21 bis 0,23 Dollar.