Dan Wilson zu Rezession, eBay und dem Internet-Handel

Dan Wilson, eBay Experte, Online Community Spezialist, Autor und Blogger und in den Jahren 1999 bis 2006 beim britischen Online-Marktplatz eBay, stand in einem Interview mit einem Journalisten, bei dem es um Rezession, eBay und Online-Handel ging, Rede und Antwort.

Was denken Sie, wie sich die Rezession auf das eBay-Business auswirkt?

eBay-Verkäufer sind Einzelhändler und wie wir schon in den Schlagzeilen lesen konnten, ist der Einzelhandels-Sektor direkt von der wirtschaftlichen Abwärtsspirale betroffen. Dadurch ist es unweigerlich so, dass auch eBay-Händler den Karren gegen die Wand fahren könnten oder sich Schwierigkeiten gegenüber sehen werden. Die angenehme Seite für eBay-Händler ist, und das gilt für fast alle Online-Geschäfte, dass die eBay-Verkäufer weniger Kosten haben, als Händler mit stationären Geschäften. Die Kosten für Betriebsgebäude fallen in den meisten Fällen weg, die Anzahl der Mitarbeiter ist häufig geringer, und sie können schlankere Prozesse gestalten.Was die Weihnachtsverkäufe anbelangt, sagten mir einige eBay-Händler, dass sie ein starkes 4. Quartal hatten und viele blicken sehr zuversichtlich in das Jahr 2009. Einige erklärten, dass das Gewühl in den Einkaufsstraßen der Städte einerseits und die niedrigeren Preise im Internet andererseits gute Nachrichten für Online-Händler bedeuten.

Wie können die Verkäufer ihr eBay-Business konjunktursicher gestalten?

Das eBay-Business muss sich in derselben Art und Weise auf Geschäftsrückgänge vorbereiten, wie andere kleinere Firmen auch. Das heißt ein Auge auf die Kosten werfen, Einsparungen vornehmen, effektiv arbeiten und Schulden so gering wie möglich halten. Für eBay-Händler ist es enorm wichtig ihren Lagerbestand bestmöglich zu beobachten und entsprechend zu gestalten. Außerdem sollte man jede Sonderaktion und Rabatte in Anspruch nehmen, die einem zustehen.

Sollten eBay-Händler versuchen zu expandieren, was ihre Artikel anbelangt oder ihre Konzentration auf die Minimierung der Artikel legen?

Auf einem Online-Marktplatz wie eBay, mit Millionen von Einkäufern jeden Monat, gibt es immer die Möglichkeit etwas Neues auszuprobieren. Allerdings sollte man nur kalkulierbare Risiken eingehen. Man sollte sich darauf konzentrieren, dass ein hoher Prozentsatz der eingestellten Produkte tatsächlich auch verkauft werden. Gebühren bezahlen für gelistete Artikel, die man hinterher nicht verkauft, ist ein teures Unterfangen und sehr unproduktiv. Was letztendlich abzuwarten bleibt ist, ob eBay selbst konjunktursicher ist.

Haben Sie einen noch einen anderen förderlichen Tipp, den Sie gerne weitergeben möchten?

Die Verantwortlichen bei eBay sollten mal darüber nachdenken, wie sie den vielen eBay-Händlern unter die Arme greifen könnten, zum Beispiel durch Gebührensenkungen. Man könnte dies gleichsetzen mit dem Ausdruck “einen steuerlichen Anreiz€? geben. eBay kann nämlich nur dann florieren, wenn genug Artikel zum Verkauf vorhanden sind und das ist nur dann der Fall, wenn es genügend Händler gibt, die diese Waren anbieten. Verkäufer hingegen sollten darüber nachdenken, dass Käufer den Gratis-Versand sehr schätzen und lieben.