Scott Pooler: Die Unzufriedenheit von Händlern verdirbt ihnen das Geschäft

Scott Pooler beschäftigt sich seit 10 Jahren mit dem Internet-Handel, sowohl in der Praxis als auch in der Theorie. Seit 9 Jahren ist er als PowerSeller bei eBay in verschieden Kategorien zu finden. In seinem Blog versucht er immer wieder eBay, die eBay-User und auftretende Schwierigkeiten näher zu beleuchten.

Pooler stellt die These auf, dass man als Internet-Händler selbst dafür verantwortlich ist, dass Käufer Produkte finden und diese dann auch kaufen. Kein anderer als der Verkäufer selbst kann hier in die Verantwortung genommen werden. Daher versteht er auch die Unzufriedenheit vieler Verkäufer nicht, auf eBay, aber auch anderen Plattformen, die sich nur damit beschäftigen, zu wehklagen. Am Beispiel von eBay versucht er diesem Problem auf den Grund zu gehen.

Zunächst, warum wollten alle Leute Teil von eBay werden? eBay war einfach zu handhaben: Keine Warenkörbe, kein Ärger, und man musste keine eigene Webseite aufbauen – einfach anmelden und los geht es! eBay sorgte für Käufer: Kaum eigene Werbekosten, keine Handelsstrategien, die man sich erst noch ausdenken musste. Community:Es ist, oder war, schön sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen, von anderen lernen zu können und auch teilzuhaben an dem Phänomen zu etwas Größerem als seinem eigenen Business zu gehören.

Viel wurde in letzter Zeit beobachtet oder auch über eBay geschrieben, was als Indikator dafür genommen wurde, dass die drei genannten Aspekte bei eBay verschwunden sind. Aber, es ist immer noch einfach Artikel bei eBay einzustellen, jedoch nicht mehr so einfach diese dann auch zu verkaufen. Das liegt aber auch an den ständig wachsenden Wettbewerber-Portalen. Man muss gemeinsam mit seinem Team, oder auch alleine daran arbeiten, alles zu geben um seine Konversionsrate wieder zu steigern, um Teil des wachsenden Online-Marktes zu bleiben. Käufer sind überall nicht leicht zu finden – egal wo. Der Handelsverkehr geht weiter, allerdings muss man heutzutage andere Wege beschreiten um Erfolg zu haben. Community: Wenn von der eBay-Gemeinschaft nicht mehr genug Inspiration ausgeht, dann muss man seine eigene Gruppe finden. Die eBay-Diskussionsgruppen und –foren sind jedenfalls kein geeignetes Mittel um weiterzukommen. Schon mal darüber nachgedacht PESA oder ähnlichen Gruppen beizutreten? Hier findet man Gleichgesinnte mit denen man eventuell gemeinsam sein Ziel erreichen kann.

Immer nur Leuten zu zuhören, die herumstänkern und sich beklagen, das ist der falsche Weg. Jeder zeigt mittlerweile mit dem Finger auf eBay und schreit: Foul! Okay – jetzt aber ein Realitätscheck: eBay schuldet niemandem etwas. Die Händler haben Geld verdient und eBay auch, was durchaus natürlich ist für ein Unternehmen. Wenn man als Händler mit eBay oder irgendeiner anderen Plattform unzufrieden ist, darf man nicht nur die Fehler dort suchen. Man sollte auch von keinem Unternehmen erwarten, dass es die Dinge so angleicht, dass sie zu dem entsprechenden Business des jeweiligen Händlers passen. Man kann sich also weiter beschweren, oder sein Geschäft an die jeweilige Situation anpassen.

eBay-Händler verlassen die Webseite, ja, aber verlassen sie die Webseite auf Grund der Änderungen oder einfach nur weil sie verärgert und durcheinander sind? Es wird wahrscheinlich ein bisschen von beidem sein. Was ich jedoch auch sicher weiß, eBay nimmt die Migration hin – das ist einfach die nackte Wahrheit. eBay ist wie jeder andere Konzern nicht im Geschäft, um sich anderer Leute Sorgen aufzubürden. Also sollte man als Händler aufhören sich Sorgen darum zu machen, was eBay tut oder tun wird und sich darum kümmern, was man für sein eigenes Business tun kann! „Wenn man nichts in sein Geschäft investiert – dann hat man kein Business. Was man dann hat ist ein Hobby!“