Neue Versandkosten-Limits bei eBay sind ab sofort gültig

Der Online-Marktplatz eBay hatte am 15. Juni 2008 in 31 Unterkategorien maximale Versandkosten eingeführt. Ab dem 4. November geht es mit den Preisgrenzen bei den Versandkosten weiter, abhängig von der Art der Lieferung. Betroffen sind alle Kategorien.

Die Versandkosten waren in der Vergangenheit oftmals die Ursache für Streitigkeiten, da manche Verkäufer sehr viel Geld für Verpackung und Porto verlangten. Oft sogar mehr als sie tatsächlich dafür selbst ausgaben. Um die Verbraucher vor solchen überteuerten Portokosten zu schützen wurden daher einige Preislimits schon im Juni festgelegt. Laut eBay haben sich diese Preisgrenzen bewährt, denn laut eBay wurde auch “die Anzahl an schlechten Bewertungen zum Thema Versand wurden signifikant reduziert”.

Die neuen Einschränkung gelten in allen Kategorien, angefangen bei Büchern über Uhren bis hin zu Großmöbeln. Bei der Post-Versendung der Artikel als Bücher- oder Warensendung, darf der Händler allenfalls 2,00 Euro geltend machen, bei einer Zuführung als Brief maximal 2,50 Euro. Der Verkäufer kann aber auch eine alternative Liefermöglichkeit anbieten, bei der er den Portopreis selbst festlegen darf, dann hat der Kunde die Wahl.

Eine weitere Limitierung gibt es in 150 weiteren Kategorien: Maximal 7 Euro darf der Verkäufer für alle möglichen Versandarten ansetzen. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob der Verkäufer die Waren per Post oder einem anderen Versandservice als Paket verschickt, oder ob er den Weg der Nachnahme oder des Einschreibens wählt. Betroffen hiervon sind Unterkategorien wie beispielsweise Modeschmuck, Baby-Spielzeug oder CD-Player.

Auf die Frage von FOCUS-Online, warum diese Obergrenze nur in 150 Kategorien gilt, erklärt die eBay-Sprecherin
Birgit Wehinger: “eBay hat viele Kategorien mit einem heterogenen Artikelangebot, sodass eine einheitliche Versandkostengrenze nicht sinnvoll wäre. Wir haben die 150 Kategorien gewählt, bei denen hohe Versandkosten generell auffielen und bei denen eine einheitliche Grenze sinnvoll ist. Eine Erweiterung ist augenblicklich nicht geplant. Allerdings beobachten wir die Entwicklungen in den Kategorien kontinuierlich”.

Die im Juni eingeführten maximalen Lieferkosten sind damit seit dem 4. November nicht mehr aktuell und außer Kraft gesetzt. Durch die neuen Versandkosten-Limits erhofft sich eBay auch, die Probleme, die durch die Regelung im Juni aufgetreten sind, aus der Welt zu schaffen. Nach der im Juni eingeführten Regel durfte z.B. ein Händler für ein Computer-Spiel 5 Euro für den Versand verlangen. Wenn er dann diesen Rahmen ausnutzte und das Spiel dann doch als Brief aufgab, so zahlte er nur 2,20 Euro, der Käufer jedoch war der Leidtragende. Wählte der Händler den versicherten Versand, der z.B. 6,90 Euro (DHL) kostet, war er der Leidtragende, da er ja nur 5 Euro maximal ansetzen durfte. Mit der seit gestern gültigen Regelung kann der Verkäufer die Sendung als Paket-Lieferung anbieten – und das für 7 Euro.
Gibt er die Ware als Brief auf, dann zahlt er 2,50 Euro und darf auch vom Käufer nicht mehr verlangen.

Von Seiten der Händler wird es wohl auch jetzt wieder, wie auch schon im Juni, Beschwerden geben. Sie kritisieren, dass man vergesse, dass beim Versand nicht nur Portokosten zu veranschlagen seien. Fahrtkosten zur Post, Verpackungsmaterial und auch die Zeit, die man zur Abwicklung brauche, würden außer Acht gelassen. eBay aber hält dagegen, dass viele Verkäufer die Versand-Limits begrüßen, da „schwarze Schafe” aussortiert würden. Allerdings hat das Unternehmen eBay auch auf Vorschläge der Anbieter reagiert. “Nach der Einführung im Juni haben viele Verkäufer angeregt, die maximalen Versandkosten nach Versandart zu unterteilen, da es beispielsweise große Preisunterschiede zwischen einem Brief und einem Paket gibt. Die neuen Änderungen berücksichtigen das”, so Birgit Wehinger.