Finanzkrise macht auch vor dem Silicon Valley nicht halt

Das Silicon Valley ist eingentlich der Inbegriff für aufstrebende Technologie-Unternehmen. Doch das US-amerikanische Silicon Valley spürt nun ebenso die Auswirkungen der globalen Finanzkrise immer stärker. Viele Unternehmen müssen Einschränkungen vornehmen und schieben daher vermeintlich unwichtige Pläne auf oder stoppen sogar geplante Expansionen.

Start-Up-Unternehmen haben es außerdem auch im Silicon Valley immer schwerer Kapital aufzustöbern. Wie die New York Times berichtet, hat das Marktforschungsunternehmen VentureSource Zahlen über den Rückgang der Risikokapital-Investments in diesem Quartal herausgegeben. Hiernach wurden im dritten Quartal 2007 noch 673 Finanzierungsvereinbarungen in einer Gesamthöhe von 7,94 Milliarden US-Dollar vereinbart. Im drittenQuartal 2008 waren es hingegen nur noch 583 Kontrakte in der Höhe von 7,37 Milliarden US-Dollar.

Bereits vor einiger Zeit haben die größten Kapitalgeber im Silicon Valley, Sequoia Capital und Benchmark Capital, eine ökonomische Flaute für die im Silicon Valley beheimateten IT-Unternehmen vorhergesagt. Die Zahlen kommen also nicht direkt überraschend. Viele junge Unternehmen müssen also ihre Erweiterungspläne zurückstellen und einen Einstellungsstopp verhängen.

Die derzeitige Lage erinnert an die Zeit um 2000, als eine Vielzahl an IT-Unternehmen Zahlungsunfähigkeit anmelden mussten. Viele innovative Projekte wurden damals auf Eis gelegt und im Silicon Valley musste 1 von 5 Stellen eingespart werden. Eric O’Brian, ein Risikokapital-Anleger bei Lightspeed Venture Partners, meint: „Manche versuchen Wirtschaftskrisen einen positiven Aspekt abzugewinnen und sehen das Sterben von Unternehmen als eine Art evolutionären Prozess, bei dem nur die Starken überleben. Ich fürchte aber, dass einige dieser Unternehmen vielleicht sterben, obwohl sie nicht sollten.“