Dan Wilson möchte eBay-Händler wachrütteln

Dan Wilson hat in seinem Blog einen Artikel veröffentlicht, der in dieser Art noch nicht geschrieben wurde. Er versucht, eBay-Händler wachzurütteln und stellt die Verhaltensweisen einiger Verkäufer in letzter Zeit in Frage. Dan Wilson ist eBay Experte, Online Community Spezialist, Autor und Blogger und hat in den Jahren 1999 bis 2006 den britischen Online-Marktplatz mit aufgebaut.

Nachfolgend nun die, zugegeben deftigen, Statements von Dan Wilson

Ich weiß ich werde für meine Meinung unter Beschuss geraten, aber es gibt eine Vielzahl von eBay-Händlern, deren Business daraus besteht sich zu beschweren. Und sie übertreffen mit ihren Nörgeleien selbst Eeyore (Esel bei Winnie the Pooh) oder auch die Ludditen, die gegen die Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen im Zuge der industriellen Revolution in England ankämpften und dabei auch gezielt Maschinen zerstörten.

Tatsache ist, nie war ein Ausspruch eines eBay-Verantwortlichen im Jahr 2000 so wahr wie heute: „Man könnte einem eBay-Händler eine Fünfdollar-Note geben und er wird darüber beschweren, dass sie zerknittert ist.“ eBay ist ein Konzern. Er existiert, wie andere Unternehmen auch, um Geld zu machen. Er verdient immer noch Geld und das Unternehmen ist nicht selbstmörderisch: Es nimmt Veränderungen und Neuerungen vor mit dem Ziel weiterhin Geld zu verdienen, auch andere tun das.

Und nun ihr verärgerten, unzufriedenen eBay-Verkäufer da draußen hört gut zu, was ich, Dan Wilson, euch zu sagen habe: eBay hat euch nie geliebt. Die Gemeinschafts-Geschichte war ein wahres und aufrichtiges Ding, doch hat eBay nie eine Träne darüber vergossen, wenn ein Händler die Plattform verlassen hat. Kann eBay auch nicht – es ist ein Unternehmen!

Wenn ihr aus falsch verstandener Loyalität eBay noch die Stange haltet, vergesst es einfach. Bleibt, weil es läuft und ihr damit Geld verdienen könnt und lasst eure Entscheidung nicht auf Emotionen basieren. Feedback ist immer noch nur Feedback. Okay, eBay hat das Feedback-System geändert. Es wird auch so erhalten bleiben. Wenn ihr einen Groll dagegen hegt, weil ihr denkt, die Käufer haben jetzt zu viele Machtbefugnisse, vergesst den Groll einfach oder verlasst den Marktplatz. Die Änderung wird so bestehen bleiben und ist endgültig. Streicht aus euren Köpfen, dass ihr von einer Horde bösartiger Käufer gejagt werdet, die euer Leben zu einer Misere machen wollen, indem sie (unfaire) Feedbacks abgeben – das stimmt einfach nicht! Es sind doch nicht nur Verrückte da draußen und es nicht nur ein Problem, das sich auf eBay beschränkt, sondern es ist ein allgemeines zwischenmenschliches Problem. Seid ihr wirklich so gut wie ihr meint zu sein? Gut, ihr hattet negative Feedbacks: ihr betrachtet sie als unfair und vielleicht waren sie auch unfair. Ihr seid in der Suchabfolge herabgestuft worden, weil einige übergeschnappte Käufer, die einfach zu dumm waren euch die 5* zu geben, die ihr eigentlich verdient hättet.

Wie kann eBay so etwas erlauben? Aber hinterfragt euch doch mal selber, seid ihr tatsächlich so brillant, wie ihr immer denkt zu sein? Könnte es nicht auch sein, dass der Käufer mal Recht hat?

Großhändler genießen bevorzugte Behandlung – in der Tat, so ist es. Sie bekommen günstigere Gebühren. So ist es schon seit einer Weile. Das ist Mist und ich, Dan Wilson, bin dagegen, allerdings kann man als kleiner Händler der bessere Händler sein. Einfach, weil man sich mehr um seine Kunden bemüht, mehr Verantwortung zeigt und auch geschickter ist. Also legt los, und übertrefft die anderen. Jammert und meckert ihr nur die ganze Zeit oder ändert ihr auch etwas?

Sich beschweren – das kann Spaß machen, jedoch ist es keine Geschäfts-Strategie. Hört auf zu klagen, und investiert eure Energien in euer Business. Es ist euer Geld und Geschäft. Die Streiks, Petitionen, die kampflustigen Diskussionsbeiträge in den Chatboards, das viele leere Gerede: All das funktioniert nicht! Wahrscheinlich kriegt eBay die Dinge alle gar nicht mit. Hört auf damit und bündelt eure Energie, um sie in euren Handel einzubringen, der euch ja schließlich ein Dach über dem Kopf finanzieren soll.