Berners-Lee gründet Stiftung zur Förderung eines offenen und freien Netzes

Tim Berners-Lee, der als Erfinder des World Wide Web gilt und momentan eine Professorenstelle am Massachusetts Institute of Technology (MIT) inne hat, kündigte die Gründung einer neuen Stiftung an. Die Aufgabe der Stiftung soll es sein, die Nutzung des Internets zu fördern. Unter dem Namen „World Wide Web Foundation“ soll Anfang des Jahres 2009 mit der Arbeit begonnen werden.

Berners-Lee sieht als Hauptaufgabe der Stiftung die Förderung eines „offenen und freien Netzes“. Die Stiftung solle für demokratische Strukturen, Redefreiheit und den freien Zugang zu Informationen im Internet werben. Für Berners-Lee gehört hier auch dazu, dass der Einsatz für das Vorhandensein von Internet-Zugängen für den 80% betragenden Anteil der Weltbevölkerung, die bisher nicht online sind, zu forcieren.

Weltweite Verfügbarkeit des Netzes sei zwar ein großes Ziel, es sei aber bedeutend für das Internet, dass es allen Menschen als Ganzes dient und nicht nur einigen Chefs auf ihren neuesten mobilen Geräten, so Berners-Lee weiter. Die Grundlagen dafür stellen, laut Berners-Lee, offene Standards, das heißt Grundformen, die für alle Marktteilnehmer besonders leicht erreichbar, weiter entwickelbar und damit auch einsetzbar sind. Zudem muss die Fähigkeit der Zusammenarbeit von verschiedenen Systemen, Techniken oder Organisationen gegeben sein.

Berners-Lee: „Nur durch diese Basis wird gewährleistet, dass auch neue Nutzer das Internet wie ein leeres Blatt Papier für eigene Ideen nutzen können und nicht nur Konsumenten für bereits fertige Anwendungen und Inhalte sind.“ Geldsorgen sind am Anfang auch nicht vorhanden, denn die Knight Foundation, die sich für die Unterstützung und Förderung eines unabhängigen Pressewesens in den USA stark macht, hat einen Betrag von 5 Millionen Dollar versprochen. Ein freies Internet ist auch für sie ein wichtiges Werkzeug für eine kritische Pressearbeit.