Kampf der Piraterie und den Fälschungen

„Illegale Raubkopien fügen der digitalen Unterhaltungsindustrie jährliche Verluste von Hunderten Millionen Euro zu. Hinzu kommt ein entsprechender Entgang an Steuereinnahmen und die systematische Verletzung des Gewerberechts”, so Werner Müller, Generalsekretär des Vereins für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche (VAP) bei einem Gespräch mit Pressevertretern in Wien.

Die Branche müsse der Piraterie mehr entgegensteuern und dies zu einer ihrer Hauptaufgaben machen, z.B. durch das Forcieren öffentlicher Aufklärungskampagnen und direkterer Integration von Internetprovidern in die Kontrolle ungesetzlicher Webinhalte.

Müller erklärt, dass Frankreich und Großbritannien hier Vorbilder sein müssten, denn beide Länder setzten bereits das sogenannte “Graduated Response”-Verfahren zur Verfolgung von Online-Piraten ein.
Bei diesem Verfahren werden unrechtmäßige Filesharer vorab per Warnmail auf die Rechtsverletzung ihres Handelns hingewiesen. Sollten Wiederholungen auftreten, so drohen ihnen schrittweise Zwangsmaßnahmen, wie beispielsweise die Schmälerung der Internet-Bandbreite.

Zeitgleich zu den Ausführungen von Werner Müller gab es eine Pressemitteilung, dass eine Forschergruppe des Istituto per i Materiali Compositi e Biomedici und der Universität von Salerno ein Verfahren entwickelt hat, das die Herkunft von Industrieprodukten nachweisen und damit die immer stärker um sich greifende Markenpiraterie verhindern kann.
Die neu entwickelte Technik beruht auf den Charakteristika von Metallen, bei UV-Bestrahlung einer bestimmten Wellenlänge mit buntem Fluoreszenzlicht zu reagieren.

Hierzu erklärt der Projektleiter Gianfranco Carotenuto:
„Die erzeugte Lichtfarbe hängt von der Kombination der Nanopartikel ab. Statt eines bestimmten Metalls kann auch eine Legierung aus 2 Metallen verwendet werden. Die für jedes einzelne Produkt entworfene Mischung, wirkt unter Einfluss von ultraviolettem Licht wie ein unsichtbares Etikett.”

Diese Schutzvorrichtung, ähnlich einer Zahlenkombination bei Geldschränken oder das Passwort bei Computern kann zukünftig zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor werden.